„War es Liebe oder was“

Eingetragen bei: Wettbewerb: Alles Liebe oder was? | 0

Samira, 13 Jahre, aus Fulda

*****

Die Schule war aus, die Sonne zwinkerte zwischen den Wolken hervor. Es war wieder so ein langweiliger Tag, keiner hatte Zeit mit mir zu spielen. Am Nachmittag beschloss ich auf den Spielplatz um die Ecke zu gehen, der wirklich nur ein paar Gehminuten von uns entfernt war. Als ich kam sah ich, dass wie erwartet niemand da war. Die Schaukel bewegte sich im Wind und ich konnte ihr quietschen hören. Ich setze mich darauf und sah mit blinzelnden Augen in die Sonne. Der Wind war noch kühl und ich sprach zu Sonne: „Komm Sonne, komm ein Stückchen näher!“Ich verschloss meine Augen und genoss die Strahlen, die von der Sonne in mein Gesicht schienen. Plötzlich hörte ich ein rollendes Geräusch, was immer lauter wurde. Ich blinzelte mit meinen Augen und sah einen Jungen auf einem Skatebord anrollen. „Wer ist das, „fragte ich mich? Den habe ich ja noch nie hier gesehen…..! Er fuhr um mich herum, das Skatebord beherrschte er gut. Ich war beeindruckt. Er setzte sich auf die nächste Schaukel und schaukelte hin und her…. Plötzlich fragte er mich „Whats your name“? Ich sah ihn an und dachte, sprach er nur Englisch? Ich erwiderte ihm meinen Namen: „Anna“. I am Toni, sagte er. Er fing an zu erzählen und ich verstand nur einen kleinen Teil von dem was er sagte. Wir lachten und verständigten uns mit Händen und Füßen. Nun wurde es Zeit, ich musste nach Hause. Er nahm sein Skatebord und begleitete mich nach Hause. Als er davon fuhr, dachte ich nur ob wir uns wieder sehen. Ich konnte ihn ja nicht fragen wo er wohnt und in welche Schule er geht. Er verstand mich nicht. Am nächsten Tag, klingelte es bei mir an der Tür. Toni stand mit seinem orangefarbenen Skatebord und seinen funkelnd blauen Augen vor mir. Ich freute mich riesig, als er als sagte: „come over“! Er führte mich in die Kaserne, in der sein Vater arbeitete. Dort kam man eigentlich nur mit einem Ausweis rein. Was wollen wir hier, dachte ich.  Als wir zu einem amerikanischen Bus liefen , wunderte ich mich nur was wir da wollten. Er sagte zu mir: “Do you like ice cream?“ Eis verstand ich,  hörte sich gut an. Wir betraten den Bus und der Bus hatte sich in eine Eisdiele verwandelt. Sowas hatte ich noch nie gesehen. Ich hatte auch noch nie so eine große Kaserne gesehen, wo es Geschäfte gab und riesige  Spielwarenläden. Toni führte mich durch die ganze Kaserne. Es war alles so spannend. Meine Augen kamen aus dem leuchten nicht mehr raus. Die Zeit verging wie im Flug. Ich wollte einfach nur, dass die Zeit stehen bleibt. Ob ich nochmal so einen schönen spannenden Nachmittag verbringen würde? Noch wusste ich nicht, wo finde ich Toni ,wo  er wohnt .Ich hatte tausend Fragen an ihn ,doch uns blieb immer nur die Sprache mit Händen und Füßen. Was zum Teil auch sehr lustig war. Nun traten wir wieder den Heimweg an. Er brachte mich zur Tür und ich krübelte, werde ich ihn wieder sehen. Wird er wieder vor meiner Haustür stehen? Am nächsten Tag wartete ich bis es an der Tür läutet ,doch es geschah nichts .Ich versank in trüber Stimmung, ja schlechter Laune. Ich verkroch mich in meinem Zimmer. Es klopfte  plötzlich an meiner Tür und meine Mutter trat herein, „Anna“ rief sie ,da ist ein Junge an der Haustür für dich. Ich sprang auf stürmte die Treppe runter , es war Toni. Ich hätte vor Freude platzen können .Ja er hat mich nicht vergessen. „playground“ wiederholte er. „Okay“ erwiderte ich, Spielplatz dachte ich. Und so verbrachten  wir jeden Nachmittag zusammen. Wir erlebten und unternahmen viel. Manchmal vergaß ich sogar das Lernen für die Schule, weil mir die Zeit mit Toni sehr wichtig war. Am Ende des Sommers, wurde er immer trauriger, ich verstand nicht warum. Eines Tages nahm er mich mit  zu sich nach Hause. Er wohnte gar nicht weit weg von mir. Er stellte mich seiner Mutter vor uns zeigte mir ein Bild von einem Mann in Uniform. Das war sein Vater. Die Mutter hatte leckere Hamburger vorbereitet, es war wie ein kleines Fest. Nur begriff ich nicht, was es zu bedeuten hatte. Hatte Toni etwa Geburtstag? Nein das war es nicht. Er holte ein Fotoalbum heraus und zeigte mir Bilder von Amerika, Orlando. Was hatte es zu bedeuten fragte ich mich wieder. Ihm standen die Tränen in seinen Augen. Als er mich heim brachte, drückte er mich ganz fest an sich. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich sehe ihn nie wieder. Dann presste er mich ganz fest an sich und gab mir sein Skateboard.  „Nimm“ sagte er. Toni drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit. Ich hatte ein komisches Gefühl, mein Magen drehte sich .Sehe  ich meinen Freund  Toni etwa nie wieder? Ja so war es, ich habe ihn  nie wieder gesehen. Es war ein unvergesslicher Sommer für mich, mit so vielen Erfahrungen, Eindrücken  und einen  Haufen Spaß. Man kann sagen war es etwa Liebe oder was………