DIE BALLADE VOM MUTIGEN ZWERG

Es war einmal ein Dorf am Berge,
da lebten friedlich 100 Zwerge.
Doch eines Tags, sie erschraken sehr,
da gab es keine Beeren mehr!
Weil sie nichts andres aßen,
war damit nicht zu spaßen.
Beeren wuchsen auch im Dorf der Riesen,
doch jeder hatte Angst vor diesen.
Es ging die Geschichte, man konnte Riesen nicht trauen,
besser, die Zwerge gerieten nicht in ihre Klauen.
Doch ein mutiger Zwerg nicht verzagte,
sprang auf einen großen Stein und sagte:
„Ich bin zwar nur ein kleiner Wicht,
aber fürchten tue ich mich nicht!“,
so der Held, einer der jüngsten Zwerge,
der machte sich auf den Weg in die Berge.
Er ging über Stock und über Steine,
ganz erschöpft waren seine Beine.
Da kam er an im Dorf der Riesen,
umgeben von schönen, bunten Wiesen.
Die Riesen sahen finster drein,
„Was will denn dieses Zwergelein?“
„Bei uns gibt‘s keine Beeren mehr,
der Hunger plagt uns daher sehr.“
„Rettung gibt es, helfen können wir dir,
aber Unterstützung brauchen auch wir.
Wir haben immer Husten, uns fehlt die Kraft,
kennst du ein Rezept von einem Hustensaft?“
„Ja, und ich weiß, wo ich dafür Heilpflanzen suche,
ich schaue unter einer großen, alten Buche.“
Er ging über Stock und über Steine,
ganz erschöpft waren seine Beine.
Die richtigen Pflanzen hat er gefunden,
die Medizin war fertig nach drei Stunden.
Ganz schnell wurden gesund die Riesen
und mussten nicht mehr husten und niesen.
„Wir werden euch stets ehren.
Bei uns sind viele Beeren.
Kommt jederzeit hierher zum Pflücken,
euer Besuch wird uns entzücken.“
So ging der Zwerg wieder nach Haus,
mit dem Hunger war es nun aus!
Neue Freunde waren gefunden,
Zwerge und Riesen ewig verbunden.
Wer geht auf andre zu wird sehen:
Ganz leicht kann man sich gut verstehen.
Wenn Angst und Vorurteil verschwinden,
kann man Grenzen überwinden.

Felix, Österreich