Malena und Charlotte, 13 Jahre, Fulda
* * * * *
Die Nacht erhellt
vom Blitzesschein,
der Donner gellt
durch Mark und Bein,
der Baum der sinkt,
das Elternpaar stirbt,
das verlassene Kind
durch den Walde irrt.
Ein klagender Schrei,
vom Winde getragen,
man hört ihn ein leises
„Hilfe“ sagen.
Das Kind folgt dem Ruf,
wie unter einem Bann,
fast schwerelos,
bis zum steinernen Hang.
Was das Kind dort sieht
kann es nicht fassen,
es kann seinen Blick
nicht von dem Wesen lassen,
denn ein Drachenbaby
sitzt im Gestein,
es ist so verzweifelt,
so einsam und klein.
Das Kind,
dessen Name Freya ist,
steigt ohne zu zögern
hinab in die Kluft
und nimmt den Stein
vom Flügel des Drachen.
Dieser kann sein Glück
noch gar nicht fassen.
Da rauschen die Blätter
und der Wind kreischt laut,
als ein großer Drache landet
und ihr in die Augen schaut.
Doch in ihnen ist kein Hass,
nur Dankbarkeit.
Und auf seinem Rücken fliegen sie
in das Drachenreich.
So lebten die beiden friedlich
wie Geschwister im Drachenland
elf Jahre lang zusammen,
ohne das sie jemand fand.
Starlight war der Name,
den sie ihrem Drachen gab,
denn er war und blieb ihr ein Licht,
seit sie ihn im Walde fand.
Sie flogen oft,
doch nur bei Nacht,
denn vor einem Professor
mussten sie sich nehmen in Acht.
Er hatte sie gesehen,
als sie über die Wolken flogen
und wollte sie nun fangen,
dass hatte er sich geschworen.
Doch aus Liebe zu Starlight
würde Freya alles geben
um die Drachen zu beschützen,
selbst ihr eigenes Leben.
Aber mit der Hilfe seines Sohnes
fing der Professor Freya ein,
sagte, wenn Starlight nicht käme
würde dies ihr Todesurteil sein.
Doch der Professor wusste nicht,
wo die Drachen lebten
und wollte Freya erpressen
ihm diese Information zu geben.
Als sie ihm nicht sagte,
was er wissen wollt`
ging er mit einer letzten Drohung
aus dem Lagerhaus.
Als die Tür sich noch mal öffnet
stob Freya zornig auf:
„Ich werde euch nichts sagen,
da könnt ihr machen was ihr wollt!“
Doch vor ihr stand nicht der Professor,
sondern dessen Sohn,
und meinte er würde ihr helfen,
sie solle nur haben Mut.
So holte er die Drachen,
so holten sie Freya da raus,
und die Drachen verbrannten nachher
das gesamte Lagerhaus.
Beim Versuch des Professors zu fliehen,
traf ihn ein Drachenschwanz am Kopf.
Davon wurde ihm schwarz vor Augen
und seine Erinnerungen löschte es aus.
Der Sohn, Freya und die Drachen,
flogen zusammen dem Himmel entgegen,
und schworen sich ewig
in Freiheit zu leben.
Hinter den Bergen
die Sonne erwacht,
beendet das Abenteuer,
beendet die Nacht.