Von grünen Menschen und New York

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Als ich vor gefühlt 100 Jahren das erste Mal in New York war, hatte ich dort 16 Stunden Aufenthalt auf meinem Rückflug von São Paulo nach Berlin. Natürlich fuhr ich mit der Subway gleich nach Manhattan ‚rein, denn wenn ich schon ‚mal da war, wollte ich das Guggenheim besuchen, im Central Park lustwandeln und bei Tiffany vorbeischauen.

Das Erste, was mich auf der Straße förmlich niedertrampelte, waren lauter komplett grüne, oder grün/weiß/orange gestreifte Menschen, die in einer schier endlosen Prozession mit viel Musik, viel Lärm und ziemlich feucht-fröhlichem Gebrüll die Straßen bevölkerten. Ich war verwirrt, was war das? Ich hatte schicke nervöse New Yorker erwartet, die hektisch in smarten Anzügen oder in adretten Kostümchen und High Heels Taxis zu ergattern versuchten…

Es war nicht ‚mal möglich, die Straße zu überqueren! Ein ebenso verzweifelter New Yorker wie ich erklärte mir, dass das die Iren seien, die den St. Patrick‘s Day feiern. Als ich dann endlich weiterhetzten konnte – meine Zeit war schließlich sehr begrenzt – hat mir der gefeierte Heilige leider gar kein Glück gebracht: das Guggenheim war wegen Renovierung geschlossen, der Central Park mit einem Zaun abgesperrt und bei Tiffany war alles so teuer, dass ich nichts kaufen konnte… und Audry Hepburn hab‘ ich dort auch nicht getroffen!

Na ja, aber dafür sind die irischen Märchen sehr schön und nachweislich gibt es in Irland beeindruckende Elfenvölker von denen erzählt wird, dass sie “ihre Feste unter geräumigen Pilzen feiern, oder unter deren Schirmdach ruhen. Beim ersten Strahl der Morgensonne verschwinden sie wieder und es ist, als rausche ein Schwarm Bienen oder Mücken dahin.“

Das versöhnt doch wieder – heute am St. Patrick’s Day!

 

Foto: Sébastien Barré | flickr.com | “ St. Patrick’s Day – Albany, NY – 10, Mar – 01″ | CC BY-NC-SA 2.0

Zu lesen auch in Bernd Philipps Kolumne Lebenslagen.