„Tanz in den Tod“

Eingetragen bei: Wettbewerb: Alles Liebe oder was? | 0

Elina, 12 Jahre, aus Berlin

*****

Es ist das Jahr 2056. Der Reichtum ist an der Macht.  Früher war Freundschaft das wichtigste auf der Welt. Jetzt sagt man nur, dass sie genau wie Liebe überbewertet sei. Die Jugendgefängnisse werden errichtet, um Liebe und Freundschaft auszulöschen.

Maria und Bea sind auch in einem dieser Gefängnisse. Jedes von ihnen hat eine Legende. Das der Mädchen hat eine Erzählung mit dem Namen „Tanz in den Tod“. Sie besagt, dass vor hundertfünfzig Jahren ein Maskenball stattfand, auf dem es um Leben und Tod ging. Alle Gäste nahmen an einem Tanzwettbewerb teil. Ihre Partner wurden zufällig ausgewählt und mit diesem versuchte jeder zu gewinnen. Das Paar, das als erstes ausschied, wurde den Löwen zum Fraß vorgeworfen, während das Siegerpärchen erfuhr, mit wem er getanzt hatte. Damals war es ein Privileg das Gesicht seiner vermeintlich großen Liebe zu kennen. Meistens heirateten sie und wurden gemeinsam glücklich.

In der Gegenwart wird das Fest im Gefängnis nach Vorbild der Sage gefeiert. In eineinhalb Monaten ist es wieder soweit. Alle bereiten sich darauf vor. Anstatt als Löwenfutter zu enden, werden die ersten beiden Verlierer mit einem Dolch getötet. Als Teilnehmer sind dreißig Häftlinge und vier Aufsichtspersonen geplant. Doch es gibt Zuwachs um zwei Personen mit den Namen Leo und Tobias. Maria und Bea kennen die Jungen. Als sie hören, dass sie ebenfalls verhaftet wurden, erklären sie sich freiwillig bereit, sie im Gebäude herumzuführen.

„Überlassen sie die beiden uns.“, meint Bea zur Wache. „Ihr habt eine halbe Stunde.“, ordnet die Wächterin an. Als er weg ist, schreit Bea Tobias an: „Wieso bist du hier? Weißt du nicht, dass du hier stirbst?“ Tobias entgegnet: „Verdammt, ich wollte nicht mehr ohne dich leben. Als wir hörten, dass ihr beide den Kopf für uns hingehalten habt, ist mein Herz zersprungen. Ich konnte nichts mehr tun. Schon gar nicht lachen oder jemanden wie dich finden.“ Bei diesem letzten Satz sieht er ihr direkt in die Augen. Er fügt hinzu: „Deshalb habe ich die Scheibe im Biologie Raum eingeschlagen. Ich wollte zu dir.“ Dazu sagt Maria nur „Tobi du bist so dumm. Du könntest beim Ball sterben!“„Ich würde lieber sterben, als einen weiteren Tag ohne Bea zu leben!“ Jetzt mischte Bea sich ein: „Wieso bist du hier, Leo?“ „Und ich wollte nicht ohne meinen besten Freund sein.“ Maria bedeutet Bea, dass sie gehen müssen. Sie richten sich auf und beginnen mit der Führung. Im Schlafbereich ergänzt Bea: „Jungs, es war tapfer, aber vor allem dumm von euch, euer Leben zu riskieren.“ Dann drehen sich die Mädchen um und gehen weg. Der Maskenball steht vor der Tür. Alle Mädchen ziehen ihr einziges Kleid an, während die Jungs ein weißes Hemd tragen. Die Eingänge sind in Jungs und Mädchen unterteilt, sodass niemand die Identität des anderen kennt. Am Eingang bekommen sie die Masken vom Gefängnis. Als Bea und Maria an der Reihe sind, tippt Maria Bea an und fragt, wie sie ihren Schwarm erkennen solle. Bea antwortet: „Das Schöne an Maskenbällen ist, dass niemand weiß, wer du bist. Mit andern Worten: Niemand kennt deine Fehler. Sei wie du schon immer sein wolltest. „Danke für den Rat, Bea.“ „Gern geschehen.“ Der Ballsaal ist wundervoll mit Rosen und Girlanden in vielen prächtigen Farben geschmückt. Der Direktor des Gefängnisses erklärt die Regeln des „Tanz in den Tod“ und das diesjährige Auswahlverfahren. Der Junge sucht sich seine Partnerin an und schenkt ihr eine Rose, dann beginnt der Tanz.  Die Paare finden sich schnell zusammen. Fünfundvierzig Minuten nach Beginn fliegt das erste Tanzpärchen raus. Bea und Maria haben gute Tanzpartner. Sie tanzen Stunden lang, ohne zu bemerken, dass nur noch die vier übrig sind. Nach drei Stunden verkündet der Direktor, dass es ein Unentschieden gibt. Bevor sie ihre Masken abnehmen, sagt Bea zu ihrem Partner: „Ich könnte noch ewig mit dir tanzen.“ Als Antwort bekommt sie: „Das können wir machen, wenn wir die Masken abgenommen haben.“ Maria und ihr Partner kommen rüber und stellen sich wie ihre Freunde voreinander auf. „Auf Drei.“, verkündet Maria. „Eins, zwei, drei…“ Als sie die Masken abnehmen, kommen sie aus dem Staunen nicht mehr raus. Maria tanzte mit Leo und Bea mit Tobias. Plötzlich entfährt es Bea: „Das Schicksal wollte es so. Ich liebe dich.“ Maria sieht Leo an: „Vom ersten Moment an, in dem ich dich gesehen habe, sagte etwas in mir drinnen: ‚Er ist es. Er ist derjenige, mit dem ich alt werden möchte.‘ “Die Legende erfüllt sich und sie werden glücklich miteinander.