Oans! Zwoa! Gsuffa!

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Nun hat die 5. Jahreszeit in Bayern wieder begonnen – das Oktoberfest! Früher dachte ich, das wäre die einzig existierende 5. Jahreszeit in Deutschland, aber nein! Es gibt ganz viele davon: z.B. der Karneval im Rheinland, oder die ganze Adventszeit im Erzgebirge. Aber auf keiner anderen 5. Jahreszeit wird Lederhose getragen und so viel Bier getrunken wie auf dem Oktoberfest.

 

Die Lederhose gilt ja als DAS volkstümliche Wahrzeichen der Ureinwohner Bayerns. Doch weit gefehlt! Den ganzen Lederhosen-Hype gibt es erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Lehrer namens Vogl, der offensichtlich nicht genug mit den bayrischen Lausbuben zu tun hatte, sorgte sich seinerzeit um das Verschwinden der vermeintlichen Tracht: Kurze Hosen waren nicht mehr gefragt. Die langen Tuch-Hosen aus Frankreich waren en vogue. Sogar die Kirche hatte was dagegen, wenn die Bayern mit ihren Krachledernen und freier Sicht auf das stramme Knie zur Kirche kamen – wir Frauen hatten ja seinerzeit noch kein Wörtchen mitzureden…

 

Da hat sich der Vogl kurzerhand beim König Ludwig II. beschwert, der ja immer was für schräge Vögel übrig hatte. Und siehe da, der „Kini“ fand die kurzen Lederhosen fesch und antwortete auf Vogls Brief mit einem Schreiben an alle Kreis- und Bezirksämter mit der Aufforderung Vereine zur Erhaltung der Tracht zu gründen – zur Freude der Damenwelt, denn das Hosentürl birgt schließlich seinen ganz eigenen Reiz…

 

So trinken die Bayern glücklicherweise ihr Bier bis heute in Lederhosen und dabei isses nicht so schlimm, wenn was (auch immer) daneben geht – das macht die Hosen nur weicher und noch sexier!

 

Zu lesen auch in Bernd Philipps Kolumne Lebenslagen .