„Nur Liebe?“

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Hannah und Suela, 10 Jahre, Plaidt

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Alexia war ein junges 14-jähriges Mädchen, doch Freiheit hatte sie nicht. Seit ihre Eltern nicht mehr lebten, wohnte sie bei ihrer Tante Catrin und ihrem Cousin Tobias auf dem Bauernhof. Nebenan wohnte eine arme, alte Frau, namens Greta. Viele Leute waren sehr arm. Alexia hatte ein großes Herz, denn sie half vielen Menschen. Ihre Tante wurde deshalb sehr böse und erteilte ihr Stubenarrest. Alexia musste für sie Tag und Nacht schuften. Sie musste die Früchte von den Bäumen pflücken, sich um die Tiere kümmern, Essen kochen und vieles mehr. Sie besaß kein einziges Paar Schuhe. So war sie gezwungen immer barfuß zu laufen. Sie bekam von ihrer Tante nur Lumpen, keine Kleider. Doch ihr verwöhnter Cousin lachte Alexia nur aus, anstatt ihr zu helfen. Freunde hatte sie auch nicht. Eines Tages begegnete ihr eine verletzte Fee. Diese war so entzückt von Alexia, dass sie ihr helfen wollte. Sie sagte, dass das junge Mädchen dank ihrer großen Heldentaten, einen Wunsch frei habe. Das Mädchen glaubte nicht daran, aber es äußerte dennoch den Wunsch. Sie ersehnte sich einen Freund, mit dem sie über all ihre Sorgen und Nöte sprechen konnte. Doch sie bezweifelte, dass jemals ihr Wunsch in Erfüllung gehen würde. Wer wollte schon ein hässliches Mädchen zur Freundin? Zur Abendstunde ging Alexia schließlich ins Bett. Sofort fiel sie in einen tiefen Schlaf. Um Punkt Mitternacht wachte die Fee auf und erfüllte Alexia ihren langersehnten Wunsch. Als am Morgen das arme Mädchen aufwachte, klopfte es an der Haustür. Als es die Tür öffnete erblickte sie einen jungen Mann. Dieser sagte zu ihr: „Ich weiß, dass du es nicht erkennst, aber ich bin ein echter Prinz.“ Alexia war sofort klar, dass die Fee ihr Wort gehalten hatte. Erschrocken schlug sie die Hände vor den Mund. Einige Sekunden später brach sie allerdings in schallendes Gelächter aus: „Beweis es mir und komme übermorgen mit einem weißen Pferd zu mir.“ Beim Abendessen sagte Alexia zur Tante: „Als ich mit dem Jungen geredet habe, hatte ich ein seltsames Gefühl.“ „Bestimmt nur Liebe!“, antwortete die Tante. „Er ist sowieso viel zu gut für dich.“ Als Alexia im Bett lag, dachte sie über die Worte ihrer Tante Catrin nach: „Bestimmt nur Liebe.“ Am nächsten Tag traf sie den Jungen wieder. Sie begrüßten sich herzlich. Er gestand ihr seine Liebe. Und zum zweiten Mal überfuhr Alexia ihr merkwürdiges Gefühl. „Bist du wirklich ein Prinz?“ fragte sie. Er bejahte ihre Frage und zeigte auf seinen großen Schimmel, den er nur für sie mitgebracht hatte. Alexia war so überwältigt, dass sie beinahe in Ohnmacht fiel. Der Prinz fing sie auf und küsste sie zärtlich. Schließlich nahm er sie mit auf sein Schloss, wo sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebten.