Am Dienstag ist wieder Nikolaus, wo sich die L
eute gegenseitig Sachen in die Schuhe schieben. Und alle lieben das auch noch!
Zu diesem Anlass fällt mir ein ganz süßes Märchen aus Friesland ein: Es war einmal eine reiche Bäuerin, die war sehr jung Witwe geworden. Sie hielt nichts davon wieder zu heiraten, weil sie fürchtete, die Freier könnten sich nur für ihr Geld und nicht für ihre blauen Augen interessieren. Den Hof bewirtschaftete sie allein mit einem jungen Knecht, der ihr sehr gefiel. Es kam soweit, dass sie ihn eigentlich heiraten wollte. Doch wie sollte sie das anstellen – eine Bäuerin kann doch ihren Knecht nicht einfach selbst fragen! Sie gefiel auch ihm, aber es schien ihm unangemessen, seiner Bäuerin einen Antrag zu machen! So geschah – nichts.
Dann kam der Dezember und die Bäuerin neckte, er solle doch wie in Kindertagen seine Holzschuhe vor den Kamin stellen, wer weiß was Sankt Nikolaus für eine Überraschung bereithielt. Irgendwann gab er nach und stellte seine Schuhe auf. Am nächsten Morgen, als er in die Küche kam, sah er seine Bäuerin mit hochrotem Kopf und nackten Füßen mehr als verlegen in seinen viel zu großen Holzpantinen stehen. Er verstand den Wink und acht Wochen später war er der Bauer!
Zu lesen auch in Bernd Philipps Kolumne Lebenslagen
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