„Lügen und betrügen“

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Bastian, 13 Jahre, Nabburg, Deutschland

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Es war einmal, ein Hofnarr namens Ulrich. Er zieht von Land zu Land und begeistert dessen Bewohner. Aber nicht auf lustige Art sondern mit seiner Trickbetrügerei.

Eines Tages gingen bei einem Mann seine Betrügereien zu weit. Dieser regte sich so darüber auf, dass alle meinten, dass er den Hofnarren bedrohen wolle. Deswegen wurde der Mann zum Tode verurteilt und ein paar Tage darauf sollte dessen Hinrichtung stattfinden. Am Tag der Erhängung war Ulrich auch dabei und hörte die letzten Worte des Mannes: „Der Zorn und Hass jener, die du betrogen hast, wird über dich kommen!“ Der Hofnarr erwiderte dies: „Ja, ja! Wir werden schon noch sehen!“ Im tiefsten Inneren machte ihm dies so sehr zu schaffen, dass er lange nicht einschlafen konnte. Aber als er dann schlief, wurde er um Mitternacht durch etwas geweckt, das ihn störte. Nur das, was ihn störte, war nicht etwa das Kissen, nein, es waren Eselsohren! Als er sie bemerkte schrie er empörend: „Wieso habe ich Eselsohren?!“ Doch bald darauf fing die Erde an zu beben, alle seine Krüge, alle seine Töpfe, einfach alles fiel herunter.   Nur komisch war, dass die gestohlenen Sachen nicht herunter fielen. Bald darauf erscheint eine blutrote Gestalt mit weißglühenden Augen, die auf ihn zukam. Sie sprach mit lauter und tiefer Stimme: „Ich bin der wahrgewordene Hass und Zorn aller, die du betrogen hast!“ „Wie…wieso hab ich Eselsohren? Wie…wie  kommst du hier her?“, fragte Ulrich empört. „SCHWEIG!“, schrie der Hass so laut, dass dem Hofnarren ein kalter Schauer den Rücken hinunter lief, „für jede begangene Sünde tausche ich ein Körperteil von dir, in das eines Esels um!“ Bevor Ulrich auch etwas sagen konnte, verwandelten sich auch schon seine Zähne. „Es muss doch einen Weg geben das rückgängig zu machen?“, fragte der Hofnarr. „Es gibt einen Weg“, erklärte der Hass, „du musst alles wieder gutmachen, was du falsch gemacht hast, nur dann kann ich die Verwandlung stoppen.“ Ehe sich der Hass versieht, machte sich Ulrich auch schon auf den Weg, er gab gestohlene Sachen zurück, entschuldigte sich und macht alles wieder gut, nur bei einem nicht, dem Gestorbenen. Die Verwandlung schritt weiter voran. Da erschien auch schon der Hass und sagte: „Du hast es nicht geschafft, nun wirst du als Opfergabe enden. Hast du noch ein paar letzte Worte?“ „Ja, ich möchte, dass du mir das Leben nimmst, damit ich mich auch beim Letzten entschuldigen kann, denn wenn ich sterben werde, dann möchte ich als guter Mensch sterben.“, erbat der Hofnarr. „So sei es!“, sagte der Zorn und nahm ihm kurz darauf das Leben. Ulrich landete im Land der Verstorbenen und fing sofort an, den Mann zu suchen. Stunden vergingen, bis er ihn fand. Er entschuldigte sich bei dem Mann und machte es auch bei ihm wieder gut. Danach sprach der Mann zu ihm mit heller Stimme: „Ich werde dir verzeihen, weil du nun ein reiner und guter Mensch bist. Wenn du mir versprichst, dass du so bleibst, werde ich dich zu den lebenden zurückschicken.“ „Ich verspreche es“, erwiderte der Hofnarr.

Ulrich wurde zurückgeschickt und gleich darauf erschien der Zorn und sprach: „Ich spreche nun das letzte Mal zu dir. Ich erscheine dir nun als heller weißer Punkt, du hast bewiesen dass du würdig bist, als Lebender zu wandeln und weil du nun ein herzensreiner Mensch bist.“ „Ich werde ein reiner Mensch bleiben und ich bedanke mich bei dir für deine zweite Chance, die du mir gegeben hast um alles wieder gut zu machen. Auf Wiedersehen!“, verabschiedete sich Ulrich vom Zorn.

Und von nun an machte es sich Ulrich zur Lebensaufgabe anderen Menschen zu helfen und nett zu sein. Wenn jemand zu Unrecht behandelt wird, setzt er sich für diesen ein. Und wenn er nicht gestorben ist dann lebt er noch heute.