„Lilly und wieder Lilly“

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Theresa, 11 Jahre, Mainz

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Schulschluss. Kaja geht bedrückt durch die grauen Straßen der Stadt. Sie kann nicht glauben, was sie gerade gehört hat. Doch Kaja weiß, dass dies nicht mal das Schlimmste von all dem ist. Morgen würde es erst richtig schlimm werden, wenn ihre beste Freundin wegzieht. Es ist wie ein spitzer Dolch in ihrem Herzen, wenn sie daran denkt, Lilly bald nie wieder zu sehen. Als sie zu Hause ankommt, geht sie sofort in ihr Zimmer und versucht sich zu beruhigen. In der Nacht träumt sie davon, dass ihr nichts mehr gelingt, wenn ihre beste Freundin nicht mehr da ist. Kaja schlägt die Augen auf und sofort muss sie wieder an Lilly denken. Da kommt ihre Mutter ins Zimmer und macht das Licht an.

Eine halbe Stunde später sitzt sie mit ihren Eltern im Auto und fährt zu Lilly, um sie noch zu verabschieden. Sie und ihre Eltern sind gerade dabei, die aller letzten Sachen ins Auto zu Packen.

Schließlich umarmen die Freundinnen sich ein letztes Mal. Dann steigt Lilly ins Auto ihrer Eltern und fährt fort.

Heute in der Schule ist Kaja wie eine leere Hülle, die einfach nur herumsteht. Als sie nach Hause kommt geht sie wieder sofort in ihr Zimmer. Kaja lässt den Blick durch den Raum schweifen. Auf dem Bett entdeckt sie einen großen Korb mit einer Decke darauf. Es raschelt leise darin. Sie geht zu ihrem Bett, nimmt die Decke ab und erblickt ein kleines Wesen mit Pfoten, aufgestellten Ohren, einer kleinen schwarzen Nase und zwei kleinen Augen, die sie anschauen. „Ein Hundewelpe!“, sagt sie überrascht und nimmt das Tier aus dem Korb. Der kleine Hund springt ihr auf den Schoß und leckt ihr das Gesicht ab. Kaja muss lachen und nimmt ihn auf den Arm. Sie geht runter in die Küche und trifft dort ihre Eltern.

„Ah, Du hast unser Geschenk schon gefunden!“, sagt ihr Vater und lacht. „Ja, und das ist echt heldenhaft von euch!“, erwidert sie fröhlich. „Und? Wie willst Du sie nennen? Es ist ein Mädchen!“, fragt ihre Mutter neugierig. „Ich werde sie Lilly nennen“, meint Kaja entschlossen, „dann habe ich wieder eine Freundin, die Lilly heißt!“