„Kalte Hoffnungen“

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Berke, 11 Jahre, aus Istanbul, Türkei

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Sie war müde, ihr war kalt und sie hatte Angst… Aber dennoch als sie eine Frau auf der Straße kommen sah, bekam sie Hoffnungen und stand auf. Mit ihren Barfüßen, welche durch die enorme Kälte betäubt waren ging sie zu der Frau. Sie streckte einen Taschentuch aus und fragte                  „ Möchten sie einen Taschentuch haben?“ Die Frau betrachtete das Mädchen von Kopf zu Fuß antwortete „Tut mir leid aber ich habe zu Hause schon genug Taschentücher.“ Mit Hoffnungs- schimmernden Augen sah sie aufrecht und bemerkte, dass zwei Freunde gegenüber auf der Bank saßen. Sie sahen wie Gepflegte Geschäftsmänner aus. Solche Männer geben viel Geld für wenig Taschentücher. Mit voller Aufregung rannte das Mädchen zu den Männern und fragte, „Möchten sie einen Taschentuch haben“? Einer von den beiden Männern zog daraufhin Kleingeld aus seiner Hosentasche und wollte es ihr geben. Das Mädchen wollte dem Mann dafür zwei Taschentücher geben, jedoch nahm der Mann dankend nur einen an. Mit voller Freude entfernte sich das Mädchen vor Freude fast springend von den Männern. Dann sah sie einen allein stehenden Jungen Mann unter einem Baum. Sie ging zu ihm und streckte ihm einen Paket Taschentücher aus, daraufhin steckte der Mann seine Hände in seine Hosentaschen und fragte, „Wie viel möchtest du?“ „ So viel wie Sie möchten.“ Antwortete sie darauf. Der junge Mann lächelte erstaunt und zog einen Geldschein heraus und fragte das Mädchen „ Wie viel bekomme ich dafür?“ Voller Aufregung und Freude hatte das Mädchen 5 Packung Taschentücher aus ihrer Tasche gezogen und wollte sie ihm geben. Als der junge Mann lächelnd die Taschentücher nahm, berührte er aus Versehen die Hand des kleinen Mädchens. Schüchtern zog das kleine Mädchen ihre Hände zurück. „Es ist sehr kalt. Du wirst krank.“ Sagte der junge Mann und zog seinen Schal und umwickelte ihr Hände damit. Das Mädchen überkam ein warmes Lächeln.

Damit der Schal sich nicht löst, ging das kleine Mädchen vorsichtig zum nassen Pappkarton, wo sie saß gegangen und saß sich vorsichtig drauf. Es wurde dunkel und die Kälter stieg. Das Mädchen dachte darüber nach Hause zu gehen, aber um ihre kranke und alte Mutter Sorgen zu können, musste sie mehr Taschentücher verkaufen. Sie hörte Schritte von hohen Absätzen, wodurch sie ihre Gedanken in die Tiefe sinken ließ und selbst zur Wasser Oberfläche kam.

Die Dame war sehr edel angezogen und hatte ein Kind, der ungefähr 6-7 Jahre alt ist bei sich. Das kleine Mädchen stand vorsichtig auf damit sich der Schal nicht von ihren Händen löst und zog eine Packung Taschentuch aus ihrer Tasche heraus. Sie ging voller Hoffnung und Freude zu der Frau. Als das kleine Kind das Mädchen sah, zerrte er am Arm der Frau und sagte „ Mutter siehst du das Mädchen wie eigenartig sie aussieht?“ Das Kind fing an das Mädchen lauthals auszulachen . Als die Mutter das Mädchen sah, sagte sie zu ihrem Kind, dass er nicht über sie lachen soll. Sie sagte zu ihrem Sohn, dass nicht jeder so viel Glück habe wie er und sagte „Das, was du siehst, ist Armut.“ Mit umgewickelten Händen fragte das Mädchen „Möchten sie einen Taschentuch haben?“, was die Frau dankend abwies. Das Mädchen war sehr enttäuscht und hatte ihre Hoffnung aufgegeben. Es fing an zu regen und der Karton wurde nasser.

Sie legte eine kleine Zeitungsseite auf den Karton und saß sich hin. Ihr war immer noch sehr kalt. Sie war sehr erschöpft. Erschöpft davon in dieser grausamen Welt auf sich allein gestellt zu sein. Ihr war kalt, damit sie ihrer kranken Mutter bei der Kälte stundenlang auf den kalten Straßen etwas Geld auftreiben konnte. Sie hatte Angst, weil sie nachts ganz alleine auf der Straße war. Sie hatte Schmerzen, wegen den Wörtern, die die Menschen ihr gegenüber aussprachen und sie es trotz ihres kleinen Alters mitbekam. Sie tröstete sich selbst mit der Meinung, dass sie Erwachsen sind und sie nicht verstehen könnten. Sie dachte, wenn alle klein wären, wären sie nicht so zu mir. Sie sind alle Erwachsen, deswegen brechen sie mir ohne zu denken mein Herz.

Eine Stimme sagte flüsternd…

„Du hast recht kleines Mädchen.Die Menschen werden mit dem Alter herzloser, unbarmherziger und seelenloser.“

„Ich weiß, aber das ist so viel. Ich bin zu klein um mein Herz jedes Mal zu heilen.“

„Stimmt! Wie versteckst du diese schmerzen und wie hältst du es in die aus?“

„Das ist ein Geheimnis, das ich einzig und allein die erzählen werde.Ich stecke meine Schmerzen und Hoffnungen in diese Taschentuch Verpackungen. Den traurigen Menschen gebe ich die Päckchen in denen meine Hoffnungen stecken und den glücklichen wo meine Schmerzen stecken. Somit teile ich meine Gefühle. Dadurch gebe ich den traurigen Menschen gebe ich Hoffnungen und den glücklichen zeige ich,wie es in meiner Welt ist. Aber erzähl es bitte keinem.“

„Jetzt verstehe ich, wie du trotz so viel Schmerz alles verkraften kannst.“