Freitag, 23.11.2018

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PolitikerInnen erzählen Märchen:

Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, besuchte heute die Evangelische Schule in Lichtenberg für eine Märchenstunde. Den 48 Kindern einer 1. und 4. Klasse, las sie „Der gestiefelte Kater“ vor und ließ sich danach von den Kindern erzählen, wer alles eine Katze zu Hause hat. Auf die Frage, welche Märchen die Kinder noch kennen würden, bekam sie zahlreiche Antworten. Sowohl Frau Giffey als auch Märchenland-Geschäftsführerin Silke Fischer zeigten sich schwer beeindruckt! Und wenn man schon so sehr in Märchenstimmung ist, möchte man natürlich auch einmal auf dem Märchensessel Probe sitzen. Und so durfte sich jedes Kind 5 Sekunden ganz wie ein Märchenkönig fühlen, was von einer Mitschülerin genau abgezählt wurde – dann ging es mit der Märchenstunde weiter.

In der Fragerunde erfuhren die Kinder, dass Frau Giffeys Tag bereits um 4:30 Uhr morgens beginnt, sie sich früh um die Post kümmert, dann ihren Sohn weckt, der auch in die 4. Klasse geht, sie zusammen frühstücken, sie ihn dann in die Schule bringt und dann ihr Arbeitstag beginnt. Sie wurde gefragt, wie man von einer Bürgermeisterin zur Ministerin wird und sie antwortete, dass sie schon lange in der Politik gearbeitet hatte und dann gefragt wurde. Sie hatte keine Angst vor dieser Aufgabe, denn es gibt immer große Aufgaben, die man schaffen kann, man muss nur erst einmal anfangen und wenn man seinen Job gerne macht, dann macht man das auch gut. Warum hat sie sich für die Politik entschieden? Sie hat auf Lehramt studiert, aber durch Stimmprobleme konnte sie nicht als Lehrerin arbeiten. Wenn Sie ein paar Wünsche frei hätte, würde sie sich wünschen, dass es keinen Krieg mehr auf der Welt geben würde und jedes Kind zur Schule gehen dürfte. Und was macht sie in ihrer Freizeit? Als Kind hat sie gerne Gitarre gespielt und ist mit ihrem Collie spazieren gegangen, heute fährt sie Rad und schwimmt gerne in ihrer Freizeit.

Am Ende bekamen alle Kinder einen Geschenkbeutel, den Frau Giffey aus dem Ministerium mitgebracht hat, in dem sich neben einer Trinkflasche und einem Kuschel-Adler auch ein Buch über Kinderrechte befand.

Ein aufregender und toller Besuch!

 

46 Kinder einer 4. und 5. Klasse lauschten heute aufmerksam und neugierig der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Silke Gebel, bei ihrer Märchenstunde im Abgeordnetenhaus. Frau Gebel las „Die kluge Bauerntochter“ und „Das Meerhäschen“ – vorher wurde demokratisch abgestimmt, ob zwei oder nur ein Märchen gelesen werden sollte. Anschließend wurde abgestimmt, welches Märchen den Schüler*innen besser gefallen hat: Die Wahl fiel auf „Das Meerhäschen“, da es um Verwandlung fing und irgendwie magisch und spannender als „Die kluge Bauerstochter“ war.
In der nachfolgenden Fragerunde tauchten viele interessante Fragen auf: Wieso müssen wir um 8 Uhr in der Schule sein? – Es gibt eine vorgeschrieben Stundenzahl, die von Schule auf die Woche verteilt werden muss. Meistens gilt: Je früher man morgens anfängt, desto früher kann man heim. Die Kinder durften jedoch auch Vorschläge machen, was sie daran ändern würden und sie schlugen vor, dass die Schule auch um 8.30 Uhr oder 9.00 Uhr beginnen könnte. Am Beispiel der Schule erklärte Frau Gebel auch wie Politik funktioniert: Dort gibt es viele Meinungen und die Aufgabe der Politik sei es, einen Kompromiss aus allen Meinungen zu finden.
Die weiteren Inhalte der Diskussion bezogen sich auf Leihfahrräder (was passiert mit den Fahrrädern, wenn die Firma pleite geht) und Spielplätze (wo, wann, für welches Alter).

Frohe Botschaft:
15 Schüler*innen einer 4. Klasse der Möwensee-Grundschule waren heute zu Besuch in der Residenz des Botschafters der Mongolei. Gemütlich in einer Jurte sitzend konnten Märchen gelauscht, mongolische Spezialitäten probiert und einiges über die Mongolei erfahren werden. Eine wunderbare atmosphärische Märchenstunde in der Jurte!

In der wunderschönen und prunkvollen Botschaft der Italienischen Republik war heute eine Schulklasse der deutsch-italienischen Europaschule zu Besuch. Die gesamte Märchenstunde war in italienischer Sprache, was aber kein Problem für die Schüler*innen war, die sehr schnell von deutsch auf italiensch wechseln können. Nach einem kurzen Märchen, das sehr lebendig vorgetragen wurde, wurden die Kinder aktiv miteinbezogen mit Wörtern und Reimen zu spielen und sogar ein eigens kleines Märchen auf italienisch zu schreiben! So lernten alle die magische Kraft der Wörter kennen. Im Beisein der Ehefrau des Botschafters erhielten die Kinder für ihre tolle Mitarbeit eine Urkunde.

 

Gleich 3 Schulklassen hat die Botschaft von Rumänien heute empfangen! Die rund 80 Kinder bekamen zwei Märchen, „Der Schutzengel“ und „Der starke Johann“ aus Siebenbürgern zu hören, der Region, aus der auch der geheimnisumwitterte Graf Dracula stammen soll. Im Anschluss wurden die Kinder gefragt, ob  sie wüssten, wo Rumänien liegt und welches berühmte Meer dort zu finden ist. Und warum wird das Schwarze Meer „Schwarz“ genannt? Dafür gibt es verschiedene Gründe: z.B. sieht es bei bestimmten Licht schwarz aus und außerdem ist es ein sehr unruhiges Meer, was die Überfahrt sehr gefährlich macht.

Im Anschluss bekamen die Kinder Luftballons geschenkt, mit denen auch sogleich viel gespielt wurde.

Märchenland goes digital:

Einen schönen Ausklang der Berliner Märchentage bot heute der Workshop „Game Design“ mit den Entwicklern von DYO in der Lauterbach Grundschule in Wittenau. Workshop-Leiter waren die Entwickler des preisgekrönten Spiels „DYO“ Fabian, Max und Josia sowie Timo, der momentan an einem Virtual-Reality-Spiel arbeitet. Nach einem kurzen Brain-Storming, was während einer Spielentwicklung denn eigentlich alles gemacht werden muss, ging es direkt los. In vier Gruppen tüftelten die Kinder ihre eigenen Plattformer/Sidescroller aus. Dazu erschuf die eine Hälfte eine knifflige Spielwelt am Computer, während die andere furchterregende Gegner und tapfere Helden zeichnete. Die Lehrer bezeugten mir übrigens, dass sie die Schüler selten so euphorisch und konzentriert sehen! Die Figuren wurden dann in die Spielwelt eingefügt, und so entstanden unter Anleitung der vier Game-Designer Schritt für Schritt die selbstkreierten Computerspiele.