Donnerstag, 22.11.2018

Eingetragen bei: Berliner Märchentage | 0

PolitikerInnen erzählen Märchen:

Im Abgeordnetenhaus las heute Ines Schmidt, die frauenpolitisch Sprecherin der Fraktion DIE LINKE das Märchen vom Gestieflten Kater vor. Eingekuschelt in die Kissen konnten die Kinder einer 1. und einer 2. Schulklasse der sehr kindgerechten Lesung folgen. In der nachfolgenden Fragerunde, erfuhren sie, dass Frau Schmidt in Friedrichshain geboren wurde und dort in der Nähe der damaligen Fischhalle (heute steht dort das Ringcenter) aufgewachsen ist. Und weil sich dort aufgrund der Fische viele streunende Katzen herumtrieben, nahm sie diese – zum Leidwesen ihrer Mutter – auch gerne einmal mit nach Hause. Die Kinder erfuhren zudem, dass Frau Schmidt seit letztem Jahr mit ihrer langjährigen Lebensgefährtin Andrea verheiratet ist und einen 35-jährigen Sohn hat. Zusammen mit den beiden Hunden unternimmt sie in ihrer Freizeit gerne ausgedehnte Spaziergänge mit ihrer Partnerin. Im Berufsleben diskutiert sie momentan viel über den 8. März, dem Frauentag, der in Berlin vielleicht ein neuer gesetzlicher Feiertag werden soll. Kindern liest sie wahnsinnig gerne vor und arbeitet auch gerne mit Kindern zusammen, da sie einen klaren Blick auf die Welt hätten und innovative Ideen besäßen.

Mit einer Märchenstunde hatte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Raed Saleh heute einen besonderen Termin in der Klosterfeld-Grundschule in Spandau. Hier las er das Märchen „Abbas“ vor, das von einem Jungen handelt, der in die Rolle einer schwangeren Frau schlüpfen muss, damit er versteht, was seine Mutter für ihn getan hat. Klar, dass Herr Saleh dann auf die Frage, wer sein Boss ist, „Mama“ antwortet. Für die Märchenlesung bekam er von den Schüler*innen viel Lob, die bald darauf viele Fragen stellten – so erfuhr man, dass er in Palästina, in der Nähe der Stadt Betlehem geboren sei. Und wer kommt da noch her? Der Nikolaus, der Osterhase? Nach einigem Gerate, verriet Herr Saleh, dass Jesus auch von dort stammt.
Und warum wird man Politiker? Er habe schon immer die Nachrichten geguckt. Weil sein Vater politisch interessiert war – war er es als Kind auch – und so ist er Politiker geworden. Und was heißt Politik? Politik ist die Regelung des Miteinanders. Als Chef der Berliner SPD möchte er das Leben in Berlin besser machen. Z.B. einen neuen Feiertag einführen, wie den Frauentag am 8. März.

Frohe Botschaft:

Einen richtigen Kinderbuchklassiker aus Polen konnte heute eine 5. Klasse der Schliemann-Grundschule in der Botschaft der Republik Polen kennenlernen. Der stellvertretende Botschafter Janusz Styczek las die märchenhafte Geschichte von „König Hänschen I.“ des bekannten polnischen Kinderbuchautors Janusz Korczak vor. In der Geschichte geht es um einen Prinzen, der noch als Kind zum König ernannt wird, einen Krieg gewinnt, ein Kinderparlament ins Leben ruft und am Ende auf einer einsamen Insel lebt.

Nach der Lesung hatten die Kinder Gelegenheit einige Fragen zu stellen, z.B. wofür eine Botschaft zuständig ist, warum Polen noch keinen Euro hat oder wieviele Einwohner Polen hat.

Zum Schluss gab es noch echtes polnisches Gebäck – aus einer polnischen Bäckerei in Berlin!

Eine 4. Klasse aus Zehlendorf wurde heute in die märchenhafte Botschaft des Staates Katar eingeladen. Zuerst wurde den Kindern ein Film über Landschaft, Tiere und Menschen in Katar gezeigt, im Anschluss ein Comic auf Arabisch mit deutschen Untertiteln über die Suche nach einem goldenen Falken. Dann erzählte die Botschaftsmitarbeiterin Zoubeida Boulannouar auf deutsch ein Märchen aus 1001 Nacht, von dem Fischer, der den Geist in der Flasche austrickste.
Im Anschluss hatten die Kinder Gelegenheit, was sie bisher gehört und gesehen haben, auf das Papier zu bringen. Besonders beliebtes Motiv war der goldene Falke. Zur Stärkung gab es für die Kinder noch traditionelles Gebäck und Tee. Die Botschaftsmitarbeiter nahmen sich viel Zeit und erklärten den Kindern alles in Ruhe.
Gerne beantworteten sie auch die Fragen der Schüler: Welche Sprache spricht man in Katar? Welche Sportarten gibt es? Welche Tiere? Schneit es in Katar auch? Gerne erzählten die Kinder auch von sich, z.B. welche Nationalitäten alle in der Klasse versammelt sind (Syrien, Türkei, Griechenland, Polen, Russland). Zum Abschied hab es noch einige Geschenke für die Kinder, z.B. den Film mit dem goldenen Falken auf DVD. Ein sehr unterhaltsamer Vormittag!

„Mein Urgroßvater war ein weiser Mann“ so fing die Geschichte an, die heute Morgen in der Landesvertretung Schleswig-Holstein vom Staatsekretär Ingbert Liebig vorgelesen wurde.

„Mein Urgroßvater und ich“ von James Krüss war die Gelegenheit für die Kinder nicht nur den berühmter Schriftsteller kennenzulernen, sondern auch etwas über das Bundesland zu erfahren, und insbesondere über die Insel Helgoland – Heimat von James Krüss und Spielort seiner Geschichten – die zu Schleswig-Holstein gehört. Für die Berliner Kinder war es schwer sich vorzustellen, dass alles auf der Insel zu Fuß passiert … Mit Ausnahme vielleicht eines Krankenwagens, haben die Bewohner der Insel keine Autos und wenig Fahrräder. Mit der Hilfe von Wörtern, Karten und Bildern, hat Herr Liebig, der selbst auf einer Insel in der Nordsee wohnt, den Kindern eine fantasievolle Reise geboten – in ein weit entferntes Land – das aber immer noch in Deutschland liegt.

Für die Märchenstunde in der Landesvertretung von Niedersachsen hatte sich die Ministerin Birgit J. Honé, Bevollmächtigte des Landes Niedersachsen, Geschichten über einen ganz berühmten Niedersachsen ausgesucht: den Baron Münchhausen. Ob die Geschichten vom Pferd auf dem Kirchturm oder dem Baron auf der Kanonenkugel wohl wahr sind? Die 39 Schüler*innen antwortet einstimmig mit „Nein!“ Viel gelacht wurde danach bei den Geschichten über Till Eulenspiegel! Beide Bücher sind übrigens Nacherzählungen von Erich Kästner. Und als Frau Honé nach der Lesung fragte, ob die Kinder denn gerne lesen würden und was, meldeten sich fast alle Kinder und erzählten von ihren Lieblingsbüchern, die z.B. da waren: „Emil und die Dedektive“, „Die drei Ausrufezeichen“, „Gregs Tagebuch“, „Das doppelte Lottchen“, „Das Tiger Team“, „Der Zauberer von Oz“ und „Sherlock Holmes“. Frau Honés Lieblingsbuch als Kind war übrigens „Pippi Langstrumpf“, das ihr ihre Mutter immer vorgelesen hat und weshalb sie ganz schnell selbst lesen lernen wollte. Wir danken für diese lustige Lesung!

Märchenreise mit Prominenten

Heute fand die zweite Veranstaltung mit der Buchautorin Johanna Lindemann statt! Zu Besuch war sie diesmal in der Schule am Bienenwaldring und erzählte dort mithilfe eines tollen Bilderbuchkinos die Geschichte ihres Buches „Die Prinzessin von Bestimm“ nach. Sie stellte dann auch sogleich eine wichtige Frage ans Publikum, nämlich ob die Schüler*innen auch gerne über alles bestimmen würden? Was gäbe es dann wohl zum Mittagessen? Na, Cupcakes und Kuchen natürlich! Frau Lindemann ermutigte die Kinder dazu, selbst Geschichten zu schreiben und an sie zu schicken. Als Inspiration und Erinnerung an den schönen Vormittag wird sie auch ein Paket mit ihren anderen Büchern, „Die Pinguine finden ihr Glück“ und „Das Regenmädchen“ an die Schule schicken. Die Vorfreude war groß und am Ende wollte natürlich jeder ein Autogram haben. Was für eine tolle Lesung!