„Die schöne Rose“

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Clara und Alice, 10 Jahre, aus Berlin

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Es war einmal ein armes Elternpaar. In einer kleinen Hütte im Wald ließen sie es sich gut gehen. Sie hatten eine wunderschöne Tochter, ihr Name war Rose. Ihre Augen waren blau wie der Himmel, ihre Haare glänzten so fröhlich wie die Sonne und ihre Haut war so sanft wie die Seide aus ihrem Kleid. Rose wuchs und wuchs und die Jahre vergingen. Bald schon war ihr 16. Geburtstag. Der Vater wollte für seine Tochter Pilze sammeln. Es war nämlich ihr Lieblingsessen. Schon bald ging er los, um die Vorräte im Wald zu sammeln. Als er alle Pilze und Vorräte gesammelt hatte, fiel sein Blick auf einen roten weißgepunkteten Pilz. Er wusste nicht, dass er giftig war und probierte ihn. Kurz danach fiel er in Ohnmacht. Seine Frau und seine Tochter machten sich schon Sorgen und beschlossen, ihn zu suchen. Nach einem guten Stück Wandern fanden sie den Vater. Er lag geschwächt am Boden. Rose und ihre Mutter versuchten ihn nach Hause zu tragen. Es ging schwer, aber sie schafften es. Nach drei langen Tagen fanden sie endlich heraus, was für eine Krankheit der Vater hatte. Es war der Rabenschwarze Herzschlag. So wussten Rose und ihre Mutter, dass der geliebte Vater bald sterben würde. Und so war es dann auch. Roses Vater wurde auf einer Lichtung beerdigt. Rose trauerte schon seit Tagen, Wochen, Monaten und Jahren. Dann aber lernte ihre Mutter einen neuen Mann kennen. Er war groß und kräftig und das schlimmste für Rose war, dass er reich war. Bald mussten sie umziehen. Da sagte die Mutter: „Rose, mein liebes Kind! Du hast ja noch gar nicht gepackt! Beeile dich, wir werden noch heute losreiten!“ Darauf antwortete Rose: „Aber Mutter, ich will hier nicht weg! Das ist das einzige, das von Papa übrigblieb!“ Dann lief sie weinend in ihr Zimmer. Sie überlegte kurz und beschloss, ihre Sachen trotzdem zu packen, um ihre Mutter nicht traurig zu machen. Am Abend, als die beiden fertig waren, holte der König sie höchstpersönlich ab. Rose wunderte sich: „Warum trägt er eine Krone auf dem Kopf und ist so vornehm gekleidet? Und wer ist dieses fremde Mädchen in der Kutsche?“ Diese Fragen bekam sie beantwortet. Da flüsterte Roses Mutter zu ihr: „Guck mal Rose, das ist dein neuer Vater, er hat ein Schloss mit einem wunderschönen Garten. Und dieses Mädchen in der Kutsche ist deine Schwester.“ Als sie am Schloss ankamen, wartete ein junger Mann schon auf der Treppe auf sie. Sofort verliebte sich Rose in ihn. Sie stiegen aus und der junge Mann verliebte sich ebenfalls in sie. Dann zeigte der neue Vater von Rose ihr den Garten und das Schloss. In ihrem Zimmer waren sieben weiß-rosa gepunktete Küken, ein Esel, der auf zwei Beinen stand, und ein roter Fuchs. Die Küken sagten: „Herzlich Willkommen in deinem Zimmer!“ Der Esel schenkte Rose ein paar Rosen und der Fuchs schenkte ihr ein Buch. „Ist das mein Zimmer???“, rief Rose. Da erwiderte der Fuchs: „Aber natürlich, ein Hochexemplar ausgedacht von unserem mächtigen König, extra für dich.“ Plötzlich kam die Stiefschwester herein und sagte: „Hey Rose, ich habe gesehen, wie du den Prinzen angeguckt hast. Er ist meiner!“ „Ok, ok“, antwortete Rose. „Gibt es hier einen König? Und wer ist der Prinz?“ Plötzlich war die Stiefschwester verschwunden und Rose sah den Esel an. Und der Esel meinte: „Ach, kümmere dich gar nicht um Tulpe, sie ist doch bloß eifersüchtig. Und ja, es gibt hier einen König und zwar deinen Vater. Der Prinz war derjenige, der an der Treppe stand.“ Danach gingen der Esel, die sieben Küken und der Fuchs weg. Rose winkte einmal und packte ihre Sachen auf dem Bett aus. Danach ging sie raus und sah den Prinzen. Rose lächelte den Prinzen an und der Prinz lächelte zurück. Er ging auf sie zu und fragte: „Hallo, wie ist dein Name?“ Rose antwortete: „Ich heiße Rose. Und du?“ Der Prinz sagte darauf: „Mein Name ist Thymian. Übrigens, du hast einen sehr hübschen Namen.“ Rose wurde ein bisschen rot. Aber trotzdem verbrachten sie den Tag miteinander. Tulpe hatte das die ganze Zeit mit angesehen und ging sofort zur Hexe. „Tulpe, was für eine Überraschung!“, kicherte die Hexe. „Ich bin hier, weil ich gesehen habe, wie meine neue blöde Schwester Rose mit Thymian abhängt. Ich will das nicht, ich will ihn für mich alleine haben!“ Die Hexe kicherte wieder und sagte diesmal lachend: „Dann gib ihr diesen Apfel, damit sie kein Interesse mehr an dem Prinzen hat“. Tulpe nahm sich den Apfel und rannte zu Rose, die gemütlich auf einer Bank saß und las. „Hallo Rose, ich habe einen schönen Apfel für dich. Habe ich selber gepflückt“. Rose bedankte sich und aß ihn. Sofort fragte sie sich: „Wo bin ich? Und was habe ich den ganzen Tag gemacht?“ Da hörte Rose eine Stimme, die sich näherte. Es war Thymian, der schon von weitem rief: „Rose, Rose da bist du ja. Komm, lass uns in das Schloss gehen.“ Doch Rose erschrak und sagte: „Nein, wieso sollte ich?“ „Weil…weil halt!“ „Nein ich will nicht!!!“, schrie Rose und lief weg. So vergingen schon wieder Tage und Wochen. Tulpe bekam Thymian und war glücklich. Auch Rose war glücklich, denn sie spielte den ganzen Tag mit den sieben Küken, dem Esel, der immer noch auf zwei Beinen stand, und dem Fuchs mit der Brille. Der König und seine Frau langweilten sich, aber sie liebten sich. Thymian war wiederum nicht glücklich. Er musste den Tag mit Tulpe verbringen. Und er liebte ja noch Rose, aber trotzdem beklagte er sich nicht. Die Hexe und Tulpe lachten bis heute sehr darüber, denn sie hätten nicht gedacht, dass der Plan perfekt funktionieren würde. Die Küken erfuhren das und sagten es sofort Rose. Rose konnte es nicht fassen, dass ihre gemeine Schwester so etwas tun konnte. Aber sie sagte laut: „Hauptsache, wir sind alle glücklich.“ Aber von ganz weit hinten hörten sie Thymian, der rief: „NEIN, ich bin nicht glücklich! Aber trotzdem, ich werde dich immer lieben!!!“ ,,Tja“, lachte Rose, ,,Das ist eben  ALLES LIEBE ODER WAS!?“