„Die Blume der Liebe“

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Jamie, 17 Jahre, aus Oberkotzau und Isabell, 18 Jahre, aus Schwarzenbach an der Saale

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Es war einmal einer der kältesten Winter seit Jahren im Königreich. Innerhalb der Stadtmauern lebte eine ärmliche Familie in einer heruntergekommenen Holzhütte. Sie bestand aus den Eltern und den drei Söhnen. Durch das kaputte Dach drang der Schnee in das Haus und ließ die Familie zittern. An den Fenstern hingen riesige Eiszapfen und in der Nacht war es der Familie kaum möglich einzuschlafen, wegen des lauten Pfeifens des kühlen Windes. Die drei Geschwister mussten sich ein eher kleines und quitschendes Bett teilen, nur mit einer dünnen Decke bedeckt. Trotz der ärmlichen Verhältnisse würden die Eltern alles erdenkliche für die Kinder tun. Das jüngste der drei Geschwister machte einen gebrechlichen Eindruck und war sehr krank. Eines nachts wachten die Eltern durch das Weinen des Kleinsten auf, der durch das hohe Fieber schweißgebadet im Bett lag. In diesen Stunden wurde den Eltern bewusst, dass wenn sie nicht bald handeln würden, ihr geliebter kleiner Sohn sterben wird. In den frühen Morgenstunden suchten sie einen Arzt auf, der ihnen mit Bedauern erklärte, er könne für den kleinen Jungen nichts tun. Er hielt sie jedoch zurück und bemerkte vorsichtig, dass es eine Mondlichtblume hinter den Hügeln am Regenbogenende geben solle, die alle Krankheiten auf der Erde mit nur einer Berührung heilen könne. Dies machte den Eltern Hoffnung. Aber er warnte sie, es sei ein gefährlicher Weg und sie könnten auf böse Waldgnome treffen. Voller Entschlossenheit ihren kleinen Jungen zu retten, begaben sie sich trotz der Warnung auf die gefährliche Reise. Die ersten Tage lief alles wie geplant, doch eines nachts kam ein riesiger Sturm auf, der alles was nicht fest verwurzelt war durch die Luft fliegen ließ. Sie drohten zu erfrieren – die Lippen so blau wie das tiefe Meer, die Haut so weiß wie der Schnee. Als sie kurz davor waren aufzugeben, hörten sie ein Rascheln hinter einer großen Tanne. Plötzlich sprang ein Waldgnom auf sie zu. Mit den letzten Kräften versuchten sie vor ihm wegzulaufen, doch geschwächt von der langen Reise, brachen beide im Schnee zusammen. Sie flehten den Gnom an sie gehen zu lassen, um ihren schwerkranken Sohn mithilfe der Mondlichtblume zu retten. Anfangs traute der Gnom ihnen nicht, doch als er ihnen in die Auge sah, spürte er die aufrichtige Verzweiflung, und sein Herz erbarmte sich voller Respekt vor der endlosen Liebe der Eltern zu ihren Kindern. Er beschloss, ihnen zu helfen und brachte sie in seine Höhle, um sie vor dem Sturm zu schützen. Als dieser vorüber war, zogen sie am nächsten Morgen zu dritt los, die Mondlichtblume zu finden. An diesem Morgen schien es, dass die Wolkendecke sich durch die Warmherzigkeit der Eltern öffnete. Nun konnten sie das Ende des Regenbogens erkennen. Es gab ein letztes Hindernis. Sie mussten auf die kleine Insel in der Mitte des Sees gelangen. Das Einzige was sie am Ufer fanden, war ein kaputtes Boot. Sie sahen keinen anderen Weg, als das Boot zu benutzen. Auf der Hälfte des Weges sickerte immer mehr Wasser durch die Bootswände und sie schienen zu sinken. Plötzlich kam eine Seefrau zur Hilfe und brachte die durchnässten Eltern auf die Insel. Dort konnten sie ihren Augen nicht trauen, als sie die Blume im Mondlicht glänzen sahen. Voller Dankbarkeit verabschiedeten sie sich von dem gütigen Waldgnom, bevor sie sich auf die Heimreise begaben. Glücklich und hoffnungsvoll kamen sie zusammen mit der Mondlichtblume in das Königreich zurück, in welchem sie lebten. In ihrer Hütte sahen sie ihren Sohn da liegen. Ihnen kam bei seinem Anblick die Tränen. Sie gaben ihm die strahlende Blume und schauten ihn mit großen Augen an. Mit der dieser in seinen kleinen Händen, passierte zunächst nichts. Doch dann nahm die blasse Haut plötzlich wieder Farbe an, seine Augen begannen zu glänzen. Dieses Glänzen hatten sie schon lange vermisst. Die Eltern konnten es kaum glauben und noch mehr Tränen schossen ihnen in die Augen. Der Junge sprang auf und umarmte die Eltern innig. Sie waren ihr Lebtag über glücklich, trotz des wenigen Geldes, das sie hatten, denn eines wussten sie noch sicherer als zuvor, Familie ist das wichtigste auf Erden und wen sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.