„Der Zauberwald“

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Paula und Nina, 10 Jahre, Mainz

* * * * *
Verborgen vor neugierigen Blicken, in einem tiefen Wald, da lebten die übriggebliebenen Fabelwesen. Es gab Einhörner, Feen, Drachen, Elfen und viele
mehr.

Wir schauen auf ein bestimmtes Einhornkind namens Lina. Ihre Mutter hatte ihr verboten, den schützenden Wald zu verlassen. Lina war genauso wie ihr Freund Alex ein braves Einhorn. Sie streifte gerne durch den Wald. Es machte ihr einfach Spaß, den anderen Fabelwesen zuzuschauen.

Irgendwann kam sie in einen etwas abgelegeneren Teil des Waldes. Sie schaute um einen Baum herum und was sie sah, raubte ihr den Atem: Wesen, die auf zwei Beinen gingen, riefen etwas für Lina Unverständliches durch die Gegend. Außerdem sah sie ihren Freund Alex, der hilflos zwischen ihnen stand. ,, Alex!“, rief sie, doch er bedeutete ihr still zu sein.

So musste sie mit ansehen, wie er von den Zweibeinern gefangen und in ein riesiges Monster gesteckt wurde. Dieses Monster war aus Blech und verbreitete einen fürchterlichen Gestank. Es fuhr auf den harten Weg, der den Wald umgab.

Lina verspürte einen Stich im Herzen und merkte, dass sie Alex liebte. Als sie wieder zu Hause war, wollte sie ihren Eltern erzählen, was passiert war, doch sie waren nicht da. Sie suchte im ganzen Wald nach ihnen, aber sie konnte sie nirgendwo finden.

Am Abend schlief sie verzweifelt ein. In ihrem Traum hatte sie eine Erscheinung:
Sie träumte von einem der Monster, das in eine dunkle Halle fuhr. Dort waren alle vermissten Fabelwesen, darunter auch ihre Eltern und Alex. In ihrem Traum ging sie nun aus der Halle hinaus und einen Weg entlang. Der Weg führte in den Zauberwald.

Als sie aufwachte, ging sie sofort los, um die Halle zu finden. Auf dem Weg musste sie immerfort an Alex denken.

Nachdem sie ihr Ziel erreicht hatte, sah Lina, dass immer mehr Fabelwesen in die Halle gebracht wurden. Da ganz viele Zweibeiner unterwegs waren, brauchte Lina einen Plan: Sie wollte, wenn die Zweibeiner herauskamen, unbemerkt durch die Tür schlüpfen.

Nach einiger Wartezeit ergab sich plötzlich eine Gelegenheit und Lina huschte schnell in die Halle. Dort erwartete sie ein furchtbares Geschrei, denn alle gefangenen Fabelwesen waren in diesem Raum.

Sofort begann sie nach Alex und ihren Eltern zu suchen. Nach einer guten Stunde fand sie Alex ganz hinten in der Ecke. Er war angeleint und sie sah, dass er sehr mitgenommen war. ,,Lina!“, rief er. Sie rannte zu ihm. ,,Versteck dich!“, raunte er ,,dahinten sind die Zweibeiner!“

,,Ich liebe dich!“ flüsterte Lina. „Ich dich auch!“, sagte er. Sie schmiegten ihre Köpfe eng aneinander. Dann biss Lina schnell Alex‘ Seil durch und zusammen befreiten sie alle anderen Fabelwesen in der Halle.

Als sie zur Abendstunde zurück im Wald waren erzählte Lina ihren Eltern, was passiert war. ,, Ich liebe Alex, und ich möchte bei ihm bleiben!“, sagte sie, als sie fertig mit Erzählen war. ,,Wir könnten ja zu seiner Familie ziehen“, schlug ihr Vater vor. ,,Ja, ich hätte nichts dagegen“, meinte ihre Mutter.

Nach dem Umzug ging Lina sofort um die Hecke herum und lief zu Alex. ,,Ich hoffe, dass so etwas nie wieder geschieht!“ sagte sie und schmiegte ihre Wange an seine. ,,Ich auch nicht!“ meinte er.

Und so leben sie nun glücklich noch immer im Zauberwald.