„Der magische Baum“

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Emma, 10 Jahre, aus Berlin

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Es war einmal vor langer langer Zeit ein Baum. Der war so alt, dass er schon viele viele Märchen wie Dornröschen, Schneewittchen, Der gestiefelte Kater oder Aschenputtel miterlebt hatte. Als er schon viele Jahre alt war, wollte er sterben. Doch ein Märchen kannte noch niemand: Das Märchen, wo sich alle trafen. Weil er nicht wollte, dass dieses Märchen geheim blieb, erzählte er es dem Fuchs, der immer bei ihm vorbeikam. Das Märchen ging so:

Es war einmal ein Junge namens Jakob. Der schrieb einen Brief an die Märchenwelt.

„Liebe Märchenwelt,

ich hätte da eine Idee, wie die Menschen und die Märchenwelt sich besser kennenlernen, indem wir uns alle mal treffen.

Eurer Jakob

P.S.: Liebe Grüße an die sieben Geißlein.

Als der Esel von den Bremer Stadtmusikanten das den Märchenweltbewohnern vorlas, waren alle

total begeistert und wollten es sofort machen. Nur Schneewittchen war dagegen und meckerte: „Warum hat er mich nicht gegrüßt? Also ich mach nicht mit.“ Doch Rapunzel unterbrach sie: „Wir wollen das aber alle und er kann nun mal nicht jeden grüßen!“ Also schrieben sie ihm sofort zurück.

„Lieber Jakob, wir würden uns gerne mit euch allen treffen. Allerdings hat Schneewittchen keine Lust. Also, wann schlägst du vor?“

Er antwortete: „Liebe Märchenwelt, ich schlage nächsten Dienstag 14 Uhr bis 20 Uhr vor.“

Die Märchenwelt fand den Vorschlag gut und so kamen sie alle zusammen. Doch so um 16:30 Uhr ging alles schief. Schneewittchen kam und zerstörte die Tische, mit dem Essen, das alle mühsam vorbereitet hatten und die Stühle, an denen der Tischler tagelang gebaut hatte und auch die Bilder, die die Dorfkinder zur Dekoration gemalt hatten. Sie schrien alle: „Hör auf! Schneewittchen! Du hättest ja auch kommen können!“

Doch Schneewittchen antwortete mit vor Zorn funkelnden Augen: „Nein! Ich werde die sieben Geißlein vernichten!“

Da rief ein kleines Mädchen: „Wenn du das tust, bist du nicht mehr meine  Lieblingsprinzessin!“

Schneewittchen hielt inne. Noch nie hatte jemand außerhalb ihres Schlosses gesagt: „Du bist meine Lieblingsprinzessin.“ Glücksgefühle durchströmten sie. Sie weinte und umarmte das Mädchen. Zwischen ihnen ergab sich eine wundervolle Freundschaft.

Das Kaputtgemachte bauten sie auf und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.

Als der Baum fertig war, sagte der Fuchs: „Das ist ein schönes Märchen. Wem soll ich es erzählen?“

„Allen, die Geschichten lieben“, entgegnete der Baum.

Der Fuchs ging und traf ein kleines Mädchen und erzählte diesem das Märchen. Das Mädchen lief nach Hause und erzählte diese Geschichte seiner Mutter. „Diese Geschichte kenne ich schon. Sogar sehr gut“, sagte die Mutter. „Ich war nämlich selbst dabei. Ich war das kleine Mädchen.“

Ende