„Der Händler der Waren“

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Nikita, 15 Jahre, Langenfeld

* * * * *

Es war einmal ein Händler, der seine Waren für den nächsten Handel kaufte.

Feilschen konnte er gut, doch die Frauen, die er liebte, ließ er zurück und sah sie nie wieder.

Seinen Vater kannte er nicht, doch wusste er, dass sein Vater ein guter Mann war, der die schönste Frau im Dorfe heiratete und eine Familie gründete.

Eines Tages, wie jeden zuvor, war er am Marktstand. Plötzlich und völlig unverhofft tippte ein junges, schönes, wildes Mädchen ihn an und fragte :“Wer bist denn du? Was machst du hier?“

„Wer ich? Ich bin nur ein Händler und wer bist du?“, sagte der Händler erschrocken.

„Viele dieser Menschen hier im Dorfe, für dich aber nur junges Mädchen“, sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht. Der Händler drehte ihr den Rücken zu und feilschte weiter. Mit einem schönen und edlen Gang ging sie weiter, mit der Hoffnung den Händler wiederzusehen.

Am nächsten Tag trafen sie sich wieder, diesmal als der Händler noch auf dem Weg zum Markt war. „Na, sieh mal einer an, das junge Mädchen vom Markt feilscht auch oder was führt dich hierher?“, fragte der Händler interessiert. „Ich feilsche nicht, nur kaufe ganz viel. Mal dies, mal das“, sagte das junge Mädchen. „Was ist denn dieses dies und das?“, fragte der Händler. „Ach zu viel, um mir es zu merken“, sagte sie mit roten Wangen. Der Morgen war kalt in diesem Dorf, da es kurz vor Winter ist. “Die Zeit, sie ruft, ich muss schon schnell sein, um pünktlich zu kommen“, sagte der Händler und beschleunigte den Gang. „Wir sehen uns morgen“, sagte das junge Mädchen und ging zum anderen Teil des Marktes.

Der Händler war noch müde vom gestrigen Handel und zog sich nur langsam an. Bevor er die Tür öffnen konnte, klopfte es zweimal. Der Händler öffnete die Tür und sah das junge Mädchen vor sich stehen. “Wie bist du hierhergekommen? Was machst du hier?“, fragte der Händler plötzlich hellwach.

„Ganz viel, aber heute nur das Eine“, sagte sie mit einem Wärme gefüllten Lächeln. „Was ist denn dieses Eine?“, fragte der Händler. “Mit dir reden den ganzen Tag.“ „Das wird wohl schwer, ich muss ganz weit weg und so schnell ich kann“, sagte der Händler, ohne zu wissen, wohin er gehen sollte. Da schloss er die Tür und war schon weg. Er ließ sie stehen, ohne ein Wort zu sagen.

Der Händler ging lange spazieren, da hörte er ein Krächzen eines Raben.

Plötzlich sprach der Rabe :“Geh zu ihr, der jungen Frau, sie sucht nach dir. Nun geh schon.“

Der Händler traute seinen Ohren nicht und schaute hoch. Da saß der Rabe über ihn und krächzte laut : “Worauf wartest du? Nun geh schon.“ Der Händler sagte: “Wer ist sie schon, wer bin ich schon? Nur im Feilschen bin ich gut, mit Frauen aber nicht“, sagte der Händler traurig und mit Tränen im Gesicht. Der Rabe krächzte laut und sagte dem Händler: “Sie gehört zu dir. Jetzt nimm sie schon auf. In deinem Heim soll sie leben und glücklich sein“.

Dem Händler war es egal, was der Rabe sagte und so traf er das junge Mädchen bis zum nächsten Sommer nicht. Da sah er das junge Mädchen, dessen Name er nicht kannte. Sie trug einen edlen Ring, so schön wie sie. Neben ihr stand ein Mann aus hohem Hause. „Wer ist dein Freund da neben dir?“, fragte der Händler. „Wer sollst du sein, dass du mich das fragen darfst?“, sagte der junge Mann. „Nur ein Freund der jungen Frau?“, sagte der Händler. „Nur ein Freund sollst du auch bleiben, denn meine Frau ist sie schon.“ So gingen sie weiter mit verschiedenen Zielen.

So sahen sie sich am nächsten Morgen wieder, aber er ging vorbei und sprach kein Wort zur jungen Frau. Nicht einmal einen Blick schenkte sie ihm. Eine Familie gründete er nicht. So blieb er bis zum Tode am Marktplatz. Kaufte und verkaufte, behielt aber nichts.