„Der böse König“

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Timo, 14 Jahre, Nabburg, Deutschland

* * * * *

Es war einmal ein junges Mädchen. Es lebte in einem kleinen Dorf, jenseits von hier. Doch leider gab es einen bösen König der die Einwohner des Dörfleins zu lebenslanger Arbeit versklavte. Das Mädchen, namens Florentina, hatte keine Eltern mehr. Sie saßen im Kerker des Königs, weil sie die Arbeit verweigert hatten. Viele Menschen erzählen sich, dass der König so böse wegen seiner schlechten Kindheit sei.

Eines Tages wurde Florentina von königlichen Soldaten in den Wald geschickt, um Holz zu hacken. Nach geschlagenen zwei Stunden konnte sie nicht mehr. Sie zog ihre Schuhe aus und lief Barfuß über das weiche Moos. Sie war verzweifelt und fing an zu weinen. Sie wimmerte: „Ach, lieber Gott, hilf mir aus diesem Elend!“ Plötzlich leuchtete etwas am Himmel. Es war so hell, dass Florentina kaum hinsehen konnte. Das glitzernde Etwas am Himmel nahm sie an der Hand und zog sie mit sich. Ein paar Augenblicke später wachte Florentina auf. Sie merkte, dass sie immer noch im Wald war, aber wieder mehr Bäume als gewohnt in den Himmel ragten. Florentina schlich langsam in Richtung Dorf. Sie wunderte sich, denn niemand war auf den Straßen und musste arbeiten. Das Mädchen ging langsam in Richtung Schloss, des gerade eben noch bösen Königs. Dort angekommen stand zwar kein Schloss, aber eine Hütte, die mindestens doppelt so groß war, wie alle anderen. Sie stieg leise durch das Fenster. Es war stockdunkel und ungefähr Mitternacht. Florentina blickte in das im Zimmer stehende Bett. Sie erschrak, als sie den bösen König sah. Doch so grimmig, wie sonst sah er nicht aus. Er war auch viel jünger. Ungefähr so alt, wie sie. In ihrer Schürze fand sie einen Dolch, den sie von ihrem Vater bekommen hatte. Ihr war klar, dass sie die Zukunft verändern konnte, indem sie den bösen König töten würde. Das Mädchen hielt die Axt hoch über dem Kopf. Doch sie brachte es nicht übers Herz. Florentina flüsterte: „Entschuldigt, Mama und Papa, aber ich kann nicht.“  Sie stieg aus dem Fenster und schlief an der Hauswand ein. Am nächsten Morgen wurde sie vom bösen König entdeckt. Sanft weckte er Florentina auf. „Hey, hallo, ich heiße Kasimir und du?“ Das Mädchen sprach noch im Halbschlaf: „Ich heiße Florentina.“ Kasimir sah in Florentinas Augen noch viel hübscher aus, als in der Nacht zuvor. Er hatte langes braunes Haar und hellblaue Augen, wie der Himmel. Die beiden spielten den ganzen Tag zusammen. Ob Verstecken oder Fangen, ihnen wird nie langweilig mit dem anderen. Am Abend rief Kasimirs Mutter ihn zum Abendessen. Er nahm Florentina mit ins Haus, und da sie kein zu Hause hatte durfte das Mädchen über Nacht bleiben. In dieser dunklen Nacht träumte Florentina wieder von diesem glitzernden Etwas.

Plötzlich wachte sie schweißgebadet auf. Es war Mittag und sie befand sich in einem Schloss. Leise kam Kasimir durch die Tür und fragte, wie es ihr ging. Sie stotterte: „Es geht. Ich habe nur schlecht geträumt.“ Kasimir verließ ihr Schlafzimmer. Plötzlich fiel Florentina wieder ein, dass Kasimir nur böse wurde, da er eine schlechte Kindheit hatte und sie die Zukunft verändert hatte. Sie war nun Kasimirs Freundin. Einige Jahre später heirateten die beiden und lebten glücklich miteinander. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.