„Wahre Vaterliebe“

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Maximilian, 10 Jahre, aus Neubiberg

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Es war einmal ein Knabe, der in einem Dorf nahe einer verlassenen Burg lebte. Sein Vater war schon sehr alt. Seine Mutter war, gestorben als er ein Jahr alt gewesen war. Dem Jüngling war klar, dass auch der Vater nicht mehr lange leben würde. Er fürchtete sich vor dem Tod seines Vaters, da er dann ganz alleine sein würde. Er fragte deshalb im ganzem  Land, ob man Menschen von den Toten zurückholen könne. Wenig später starb sein Vater. Zum Glück hörte der er  zwei Tage später von einem Zauberer, der Menschen von den Toten erwecken konnte. Der Magier wohnte angeblich in der verlassenen Burg. Also ging der Junge zu der Burg, aber er fand den Zauberer nicht. Er suchte die Burg wieder und wieder komplett ab. Endlich fand er ein Schild, das man zur Seite schieben konnte. Er schob das Schild also zur Seite und dahinter sah er einen langen Gang. Der Bengel ging diesen Gang drei Tage entlang und fand am Ende die Zauberfabrik des Zauberers. Er bat den Hexer um Hilfe. Dieser sagte: „Du musst drei Aufgaben bestehen, dann werde ich versuchen Deinen Papa zurückzuholen und Euch unsterblich zu machen. Du musst aber wissen, dass der Zauber nur funktioniert, wenn dein Vater Dich genauso liebt wie Du ihn. Und jetzt stelle ich Dir die erste Aufgabe: Besorge eine Feder des Adlers im Spiegelsaal.“ Also ging der Sohnemann in den Spiegelsaal. Dort fand er das Ungetüm. Dieser schlief gerade auf einer Stange. Er schlich sich lautlos heran und hielt die Luft an, um den Adler bloß nicht zu wecken. Als er nahe genug war, streckte er den Arm aus und riss dem Monster eine Feder aus. Der Adler schlug mit den Flügeln, aber der Knabe rannte so schnell er konnte aus dem Spiegelsaal und schlug die Türe zu. Außer Atem brachte er die Feder zum Zauberer und bekam seine nächste Aufgabe: „Finde die rote Blume im finsteren Wald!“. Der Knabe ging in den finsteren Wald. Er gruselte sich sehr, denn er hörte Wolfsgeheul. Es war nebelig und er konnte kaum etwas erkennen. Wie sollte er hier bloß eine rote Blume finden? Er ging tagelang kreuz und quer, wusste bald nicht mehr, wo er schon gewesen war und wo er noch nicht gesucht hatte. Erschöpft und traurig setzte er sich auf einen Baumstamm und legte den Kopf auf die Knie. Und was sah er: zwischen seinen Füßen war die rote Blume. Er pflückte sie und brachte sie auch dem Zauberer. Der Zauberer stellte ihm die dritte und letzte Aufgabe. Diese lautete: „Finde einen schwarzen Trank im Moor!“ Das Moor war sehr weit entfernt. Der Knabe ging acht Stunden hin. Seine Füße taten ihm weh. Erst ruhte er sich in einer Hütte lange aus. Mit neuer Kraft begann er an vielen Stellen im Moor zu graben. Immer wieder sank er fast im Moor ein. Als er schon aufgeben wollte, sah er unter der Erde etwas blitzen. Was mochte das sein? Er grub weiter und fand ein glitzerndes Glasröhrchen. Das musste der Trank sein. Er holte das Glasröhrchen heraus, säuberte es und machte sich auf den Rückweg. In der Abendstunde auf dem Weg zur Zauberfabrik stelle sich ihm ein erzürnter Kobold in den Weg. Er wollte dem Knaben das Glasröhrchen wegnehmen, weil es so wunderbar glitzerte. Doch der Knabe erzählte dem Kobold, dass er den Trank brauchte, um seinen Vater mit Hilfe des Zauberers aus der Welt der Toten zurückzuholen. Der Kobold verstand und hatte Mitleid mit dem Waisenknaben und machte sich vom Acker. Erleichtert brachte der Knabe den Trank endlich zum Zauberer und erfüllte damit die dritte Aufgabe. Der Zauberer nahm die Adlerfeder, die rote Blume und den schwarzen Trank und braute daraus ein stinkendes Gebräu. Das Gebräu dampfte und brodelte, als ob es gleich explodieren würde. Der Knabe setzte einen Schritt nach hinten und hielt sich die Nase zu. Der Zauberer murmelte und murmelte Zauberformeln vor sich hin. Dann sagte er laut: „Du musst keine Angst haben.“ Er zeigte dem Knaben eine Seite im großen Zauberbuch und befahl dem Knaben: „Lerne diese Zeilen auswendig. Du musst den Zauber sieben Mal sprechen, sonst wird es nicht funktionieren.“ Der Knabe dachte, „das schaffe ich doch nicht, der Spruch ist viel zu kompliziert und wenn ich mich verspreche, klappt es womöglich nicht…“. Vorsichtig begann er: „Awardra Kedarbra, asta la waba, komm alter Vater, vergiss deinen Sohn nicht, der mutig diesen Zauber spricht. Awadra Kedarbara, asta la waba, komm alter Vater, …….“ Sieben Mal, immer mutiger sprach der Knabe die Zauberformel. Der Knabe hatte furchtbar Angst, dass er zwar alle Aufgaben gelöst hatte, den Zauberspruch richtig gesprochen hatte, aber der Vater ihn womöglich nicht genug lieben würde. Doch plötzlich bildete sich aus dem Gebräu ein kleiner Tornado. Alles war voller Nebel und Wind. Es toste laut. Mit einem Mal war alles still. Und da stand der Vater. Der Knabe rannte erleichtert auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Der Vater lachte glücklich und sagte: „Danke, dass du mich zurückgeholt hast“. „Das war nicht ich, sondern des Zauberers Verdienst.“ Und der Zauberer sagte: „Aber Du warst mutig, hast alle Prüfungen bestanden und Dir den Zauberspruch gemerkt und nicht gemeckert! Du bist der Held in dieser Geschichte und darum mache auch ich Dich unsterblich“. Der Zauberer murmelte einen Zauberspruch und zeigte mit dem Zauberstab auf den Knaben. Ein kleiner Blitz kam aus dem Zauberstab und den Knaben kribbelte es überall. Schließlich gingen Vater und Sohn gemeinsam zurück in ihr Zuhause. Und da sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.