„VIER HEXEN UND IHR ZAUBER“

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Lea, Altersgruppe 10 – 12 Jahre, aus Urnäsch, Schweiz

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Hoch oben auf der Carschenna in einem dunklen Wald in einer Felshöhle lebten vier Hexen. Die älteste der vier Schwestern war sehr böse und verzauberte die Menschen gerne in hässliche Gestalten. Ihr Name war Hassella. Streitella, die zweitälteste ging in die Dörfer und verbreitete Streit und Krieg. Wenn die Menschen in Armut und in erbärmlichen Verhältnissen leben mussten, dann steckte bestimmt Goldella dahinter. Sie nahm ihnen Hab und Gut. Die jüngste Hexe, Isabella, konnte jeden Zaubertrick, die bösen und die guten. Sie fühlte sich schon immer anders. Eigentlich wollte sie nie Böses zaubern, doch davon erzählte sie ihren Schwestern nichts. Die Hexen trieben ihren bösen Schabernack oft und gerne. Die Leute in diesem Tal hatten grosse Angst vor ihnen. Sie versuchten sich auf alle Arten zu wehren, aber ohne Erfolg. Familien verloren ihre Mittglieder und ihre Freunde, es herrschte ständig Streit und sie waren immer in Not. Niemand konnte sich gegen den Zauber der vier Schwestern wehren. Eines Tages kam ein edler Herrscher mit seinen Rittern ins gefürchtete Tal der Hexen. Er hörte davon, dass diese Dörfer und Bewohner verzaubert seien. Er versprach den Menschen, ihnen zu helfen. Sie freuten sich und waren dankbar, aber sie sagten ihm, dass er es nicht schaffen werde. Am nächsten Tag schickte der hilfsbereite Herrscher seine Ritter auf die Carschenna zur Höhle. Am Himmel zogen dunkle Wolken auf und es wurde finster. Die Leute warteten vergeblich, die Ritter kehrten nicht mehr zurück. Auch der Herrscher war sehr traurig und konnte es nicht glauben. Aber aufgeben wollte er nicht, und die lieben Menschen im Stich lassen! Er zog sich zurück und überlegte die ganze Nacht. Dann hatte er eine Idee. Früh am Morgen ging der Herrscher in die Kirche und holte sich dort einen Kerzenleuchter mit vier Armen. Noch vor Sonnenaufgang ritt er zur Hexenhöhle. Im Dorf glaubte man, dass er sich davon machte. Oben auf der Carschenna angekommen, rief der Herrscher sofort den Schwestern. Bitterböse lachten die vier Hexen: „Ha, Ha, Ha was machst denn du hier, so ganz alleine?“ „Du traust dich was!“, rief Hassella. „Suchst du deine Ritter?“, spotteten Streitella und Goldella gleichzeitig. Isabella aber lächelte ihn schüchtern an. „Nein, ich möchte sehen, ob ihr wirklich so gut zaubern könnt. Ich kenne nämlich einen Zauberer, der kann jeden Trick, er ist besser als jede Hexe“, antwortete der Herrscher. „Das kann gar nicht sein, wir sind die Besten!“, protestierten die Schwestern. Genau diese Reaktion hatte der kluge Herr erwartet. Isabella war ihm sofort aufgefallen. Sie war nicht zornig, sondern hatte ein freundliches Gesicht. Die Hexen forderten den Mann auf, dass er ihnen einen der schwierigsten Zaubertricks sagen soll, den sie machen müssten. „Also gut. Ihr müsst euch in Flammen dieser Kerze verwandeln. Aber das schafft ihr nicht!“ „Pah, du wirst gleich sehen, wie gut wir sind!“, prahlten drei der Hexen. Isabella aber blieb ruhig. Schnell murmelten sie den Zauberspruch und schon verwandelten sie sich in Flammen. Darauf hatte der kluge Herr nur gewartet. Er nahm den Kerzenleuchter und löschte blitzschnell alle Kerzen. So blies er den Hexen das Leben aus. Nur Isabella blieb übrig. Sie verwandelte sich in eine hübsche junge Frau, denn sie war noch nie eine richtige Hexe gewesen! Die beiden kehrten zurück ins Dorf, wo sie gefeiert wurden. Später heirateten Isabella und der Herrscher und lebten glücklich und zufrieden.

ENDE