Märchenhaftes im Theater: CATS!

Die Katzen sind zurück in Berlin! Das vielfach ausgezeichnete Musical von Andrew Lloyd Webber hat zwar schon 36 Jahre auf dem Buckel, überzeugt aber derzeit beim Sommerfestival im Admiralspalast.

CATS – wahrscheinlich gemeinsam mit „Starlight express“ DAS Paradebeispiel eines Musicals – hatten wir tatsächlich noch nicht live erlebt. Umso mehr freuten wir uns, die vollbesetzte Premiere völlig unvoreingenommen zu besuchen.Was wir erwarteten? Eingängige Songs, talentierte Tänzer und jede Menge Glamour. Und ziemlich genau das wurde uns dann auch geboten.

In geheimnisvoller Mondlicht-Atmosphäre und einfach traumhaften Kostümen (auch wenn für unseren Märchen-Geschmack die Stiefel fehlten…), tollten die Jellicle-Cats in einfallsreichen und sportlichen Choreographien über den Schrottplatz und fanden dabei auch immer wieder den Weg ins Publikum. Großes Lob dafür an die geschmeidigen DarstellerInnen – auch wer gerade nicht im Scheinwerferlicht stand, überzeugte durchweg als Katze und Kater.

Auch wenn wir viele der Songs nicht kannten, noch nach Tagen geht uns heute die Zeile „Macavity’s not there“ im Kopf herum. Besonders berührte uns (und auch sichtbar das ganze Publikum, das plötzlich besonders still wurde) DER Cats-Song „Memories“ – märchenhaft und mit voller Sehnsucht von Grizabella gesungen.

Etwas überraschte uns allerdings doch das Ende, wo nach einem euphorischen, aber recht kurzen Applaus grelles Licht den Saal erhellte und alle Zuschauer mehr oder weniger hektisch nach draußen strömten, anstatt die Darsteller immer und immer wieder durch nicht endendes Klatschen auf die Bühne zu rufen. Doch wie wir später recherchiert haben, handelt es sich dabei wohl um eine gute (gewöhnungsbedürftige) Londoner Tradition im Musical-Business…

Fazit: Eine gelungene Show – nicht nur für Katzenliebhaber.

 

Fotos: Admiralspalast, ©Alessandro Pinn