Donnerstag, 08.11.2018

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PolitikerInnen erzählen Märchen:

Zum Auftakt der 29. Berliner Märchentage sind heute Schulklassen ins Abgeordnetenhaus von Berlin eingeladen worden, wo ihnen der Präsident Ralf Wieland persönlich Märchen vorlas. Nach der Lesung hatten die Kinder noch viele Fragen an den Präsidenten, die er gerne beantwortete: Ja, sein Job ist anstrengend und man hat fast jeden Tag einen anderen Tagesablauf mit vielen Veranstaltungen, aber er ist sehr zufrieden. Er hat eine Frau, eine Tochter, eine Enkelin und ist 61 Jahre alt und vom Sternzeichen Schütze. Er erklärte den Kindern, wie er durch Abstimmung in seiner Partei SPD zu seinem Amt gekommen ist, ähnlich wie ein Klassensprecher. Herr Wieland hat früher eine Ausbildung zum Speditionskaufmann gemacht und auch als solcher gearbeitet.

 

Märchenreise mit Prominenten:

Mit Sound Elementen, wie einer Hupe, einem Eimer Wasser und Musik aus dem Smartphone, las Schauspieler Tom Baldauf in der Peter Pan Grundschule in Marzahn. Empfangen wurde er von der 1b mit einem märchenhaften Drachenlied – denn die Klasse ist die „Drachenklasse“. Als erstes entführte er die Kinder in das „Land der Dämmerung“ (von Astrid Lindgren), bevor er den „Drei kleinen Schweinchen“ seine Stimme verlieh. Zum Nachtisch gab es das Märchen vom „Süßen Brei“. Die Kinder hörten sehr gespannt zu und bedankten sich mit viel Applaus und einer Schachtel Pralinen.

 

Johanna Lindemann, eine wunderbare Autorin aus dem Ueberreuter-Verlag, stellte in der Kita Sonnenblume in Friedrichshain ihr neues Buch vor und erzählte ihre Geschichte „Die Prinzessin von Bestimm“ – eine Prinzessin, die wirklich alles in ihrem Leben selbst bestimmen will – das Essen, wann sie sich die Zähne putzen muss – und sogar welches Wetter es gibt.

In vier Kleingruppen lauschten die rund 40 3-6-Jährigen der Geschichte und dachten mit Frau Lindemann darüber nach, was sie alles bestimmen würden, wenn sie dürften. Zwar gab es viele unterschiedliche Ideen, aber besonders gerne wollten alle bestimmen, was es mittags zu essen gibt – natürlich viel Süßkram!
Schnell waren sich aber auch alle einig, dass es doch besser ist, wenn jeder einmal bestimmen kann und man auch alles mit den anderen teilt, was man hat, z.B. Spielzeug und Geburtstagsschokoladenkuchen.

Auch Märchenland war hochinteressant für die Kleinen – so wollten sie wissen, ob es bei uns im Büro tatsächlich Hexen und Monster gibt… Na, vielleicht im Keller?

Schauspieler und Autor Pierre Sanoussi-Bliss, für den die Teilnahme an den Berliner Märchentagen seit vielen Jahren Tradition hat, las vor 44 Kindern in Prenzlauer Berg das Märchen  „Im Land der Dämmerung“ von Astrid Lindgren.
Er ging wunderbar auf sein junges Publikum ein und erzählte mit großer Freude. In der anschließenden Fragerunde kam der 56-Jährige noch mit den Kindern ins Gespräch, fragte sie nach ihren Berufswünschen und erzählte passend zu den Märchentagen von seiner liebsten Rolle als Schauspieler: ein Zauberer, der nicht zaubern konnte.

Frohe Botschaft:

Dr. Mario Baumann vom Institut Klassische Philologie der Justus-Liebig-Universität Gießen hat in Kooperation mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar in die Landesvertretung von Hessen eingeladen. Passend zu den Berliner Märchentagen nahm er sich „Göttermacht und Schicksal“ zum Thema, und sprach über den antiken Mythos von Meleager. Und er las nicht einfach nur vor: Die aufmerksamen 77 Schüler wurden die ganze Zeit mit einbezogen und sollten zum Beispiel erst einmal vermuten, wie die Geschichte wohl weitergeht, bevor Dr. Baumann sie fortsetzt.

 

Foto: © Hessische Landesvertretung