„Die mutige Maid“

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Ramo, 16 Jahre, aus Braunau am Inn, Österreich

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Es war einmal eine kleine Familie, die hoch oben in den Bergen lebte. Diese kleine Familie bestand aus zwei kleinen Kindern, den Eltern und Großeltern, die gemeinsam in einer selbst gebauten Holzhütte inmitten eines Lärchenwaldes wohnten. Vater und Sohn machten sich tagtäglich auf in den Wald, um Holz zu hacken, damit sie jeden Tag etwas Warmes zu essen hatten und damit dem alten Großvater nie kalt war, da er in den letzten Tagen schwer krank geworden war. Mutter und Tochter sorgten dafür, dass die Familie etwas zu essen hatte und suchten jeden Tag im Wald nach Beeren, Kräutern und Pilzen.
Als es eines Tages wie aus Kübeln goss und die Familie vor dem Ofen zu Hause beisammen saß, begann plötzlich der Opa ungemein zu husten und blutete aus dem Mund. Großmutter sprang sofort auf, holte die Kräuter, die sie für ihn gemischt hatte, doch ein Kraut fehlte für die fertige Mischung. Das kleine Mädchen  wusste, wo dieses Kraut zu finden war, da sie jeden Tag mit der Mutter durch die Wälder streifte. Die anderen starrten sie verwundert an und konnten nicht glauben, dass sie sich alleine bei Regen und Donner in die Tiefe des Waldes traute. Es nahm seinen gelben Regenmantel und machte sich auf den Weg. Sehr vorsichtig ging sie mit dem Korb ihren Weg, der ihr durch das Donnern und den starken Regen sehr lang vorkam. Bei jedem stärkeren Windzug riss es ihr beinahe den Korb aus den Händen. Nach langer Zeit stand sie endlich vor der alten Eiche, wo die ersehnten Kräuter im Überfluss wuchsen und gediehen. Doch während sie still vor sich hin pflückte und sie sich schon auf den Heimweg machen wollte, schlug ein gewaltiger Blitz beim Baum neben dem Mädchen ein, ein Ast stürzte zu Boden und traf es unerwartet am Kopf. Sie kippte um und lag da, alleine im Regen ohne jede Hilfe. Nach einer Weile stand das Mädchen auf, und ein helles Licht erschien so grell, dass sie eine Hand vor Augen halten musste. Dann hörte sie eine Stimme und das Licht verschwand.  Eine Frau in einem weißen Kleid stand vor ihr. Doch so heftig das Mädchen auch ihre Augen rieb, die Gestalt verschwand nicht. Das Kind bemühte sich sehr einen ganzen Satz ohne Stottern hervorzubringen. Die weiße Frau sprach: Dein Mut und deine gute Absicht sollen belohnt werden. So bedankte sich das Mädchen artig und lief rasch nach Hause, der Regen hatte aufgehört und die Pfützen waren im Waldboden versunken. Die wunderschöne Frau erleuchtete ihr in der Abenddämmerung den Pfad und das Mädchen nahm den kürzesten Weg zur  Holzhütte. Am Holzhaus angekommen, riss sie an der Tür und eilte zum Großvater. Der aber saß am Esstisch und aß und das kleine Mädchen sprang auf seinen Schoß und umarmte ihn. Weinend sagte sie ihm, dass sie froh sei, dass es ihm wieder besser gehe. Der Großvater wischte ihr die Tränen vom Gesicht und sagte, es sei alles wieder gut dank ihrer Hilfe. Abends knieten die Kinder vor den Betten und beteten. Das Mädchen nutzte die Chance um sich  bei der schönen weißen Frau zu bedanken. Am nächsten Tag strahlte die Sonne und sie spielte mit ihrem Großvater im Wald.