„Die Königstochter“

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Fabienne, Altersgruppe 10-12 Jahre, aus Urnäsch, Schweiz

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Es war einmal eine bildhübsche junge Königstochter namens Cinderella. Sie lebte zusammen mit ihrem Vater im Schloss Baldenstein. Ihre Haut war weiss wie Schnee, die Lippen so rot wie Blut und ihr Haar war schwarz wie Ebenholz und unendlich lang. An Cinderellas 18. Geburtstag lernte sie einen Fischerssohn namens Aladdin kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und wollten schon nach sechs Monaten heiraten. Cinderellas Vater aber wollte einen reichen Grafen für seine Tochter und verbot, dass sie sich weiterhin sahen. Er sperrte seine Tochter in den höchsten Turm und liess Dornen um das ganze Schloss wachsen, damit niemand mehr hinein kam. Aladdin aber gab nicht auf und versuchte, die Mauer hochzuklettern, doch vergeblich. Auf einmal liess Cinderella ihr unendlich langes Haar hinunter, damit Aladdin sich daran hochziehen konnte. Dieser begann sofort, sich an den Haaren festzuhalten und kletterte langsam vorwärts. Doch auf einmal entdeckte Aladdin an den Dornen eine wunderschöne Rose und nahm sie mit. „Für Cinderella“, dachte er. Doch schon bald fiel ein Rosenblatt zu Boden. Der Fischerssohn dachte sich nichts dabei und kletterte weiter. Doch immer wieder verlor die Rose ein Blatt und als Aladdin endlich ganz oben seine geliebte Cinderella begrüssen wollte, fiel das letze Blütenblatt hinunter. Auf einmal erschien eine Gestalt. Cinderella stiess einen spitzen Schrei aus, der Fischerssohn versuchte seine Freundin zu schützen. Doch dann trat die seltsame Gestalt ins Licht, nein es war keine Person – mehr ein Wesen. Es murmelte etwas für sich und richtete dann seine hässlichen Augen auf Aladdin. „ Ristonia!“,rief es. Ein Schrei erklang, doch der kam nicht von Cinderella. Aladdin war es. Er lag verkrümmt am Boden des Turmes. Aber nein, das war nicht Aladdin, es war ein Biest! Da, an der Stelle wo Aladdin gelegen hatte, war ein riesiges, abscheuliches, hässliches Biest! „Was haben Sie mit ihm gemacht?!“, rief Cinderella. „Wer sind Sie überhaupt?!!“, schrie sie weiter. „Ich bin das Böse aus dem Lebkuchenhaus. Das ist die Strafe dafür, dass dieser Fischerssohn trotz des Verbotes deines Vaters sich mit dir getroffen hat. Ich habe Aladdin in ein Biest verwandelt. Wenn ihr jedoch meinen Namen herausfindet, soll er seine Belohnung bekommen. Er wird wieder zurückverwandelt“, antwortete der unerwünschte Gast. Cinderella begann zu weinen. Sie hatte keine Ahnung, ob das Wesen weiblich oder männlich war und wusste deshalb auch nicht, was für einen Namen es haben könnte. Auch Aladdin, der sich inzwischen beruhigt hatte, war sich sicher, dass sie diesen Namen nie herausfinden würden. Plötzlich erinnerte sich Cinderella an ihren nächtlichen Traum: Da ging es um ein Mädchen mit einem roten Käppchen, welches auf dem Weg zu ihrer Grossmutter ein Wesen entdeckt hatte. Dieses Wesen war um ein Feuer gesprungen und hatte laut geschrien: „Ach wie gut, dass niemand weiss, das ich Rumpelstilzchen heiss!“ Cinderella stutzte. Hatte dieser Traum etwas mit der Wirklichkeit zu tun? „Moment mal!“, begann sie, „du heisst Rumpelstilzchen!“ Aladdin, oder besser gesagt das Biest schaute seine Freundin fragend an. „Jaaaaaaaaaaaa!“, schrie das Wesen wütend. In genau diesem Moment wurde es ganz hell im Raum. Goldenes Licht kam aus dem Bauch des Biestes. Cinderella sah gerade noch Rumpelstilzchen verschwinden, dann wurde ihr schwarz vor Augen. Drei Tage später wachte sie in einem weichen Bett auf. Vor ihr stand Aladdin, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Cinderella brauchte eine Weile, bis sie wieder wusste, was geschehen war. Sie schaute ihrem Freund direkt in die Augen. Es war nicht mehr das Biest, sondern wieder der wunderschöne Aladdin. Die beiden hatten eine traumhafte Hochzeit mit einem speziellen Höhepunkt: Die Schwester Alice besorgte aus dem Wunderland zwei Torbogen. Hand in Hand liefen Cinderella und Aladdin durch einen davon und da regnete es Gold herab. Das Brautkleid sah vergoldet noch viel schöner aus. Cinderellas Vater hingegen musste als Strafe dafür, dass er seine Tochter eingesperrt hatte, durch den anderen Torbogen gehen. Es regnete Pech und Kohle daraus, als er darunter stand. Nun übernahm das Brautpaar das Königsschloss Baldenstein und gründete dort auch eine Familie. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…