„Die Hexe und die Prinzessin“

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Josie, 10 Jahre, Breidenbach-Wolzhausen

* * * * *

Es war einmal eine Prinzessin namens Ida. Sie lebte in einem alten Schloss im wunderschönen Breidenstein. Doch eines Tages sagte Idas Mutter: „Pack deine Sachen ein, die du für eine Woche brauchst. Du wirst übermorgen nach München zu deiner Tante Gertrud fahren!“ „ IIIIch?“ fragte Ida misstrauisch. Ihre Mutter antwortete: „Ja, du bist gemeint, Ida“. „Aber wie könnt ihr mir das antun? Zu dieser alten verschrumpelten Tante fahren? Niemals!“ schrie Ida laut und rannte in ihr Zimmer. Sie packte trotzdem ihre Sachen in eine große Reisetasche. Und danach ging sie in ihr Bett. Am nächsten Morgen weckten sie die Kirchenglocken. Sie zog sich an und ging runter zum Frühstück. Es gab Rührei und Brötchen.

„Du Papi, muss ich wirklich zu Tante Gertrud?“ fragte Ida ihren Papa. Ihr Papa antwortete: „Ja, natürlich.“ „Warum?“ fragte Ida nochmals. Der Vater sagte: „Weil deine Mutter und ich verreisen wollen.“ Dann war es still und Ida konnte es immer noch nicht fassen, dass ihre Eltern ihr das antaten. Der Tag verging schnell. Am nächsten Morgen fuhren ihre Eltern sie zum Bahnhof. Der Schaffner hatte einen Ehrenplatz für die Prinzessin freigehalten. Ida verabschiedete sich und ging traurig in ihr Abteil. Sie winkte ihren Eltern noch kurz zum Abschied und guckte sich anschließend die Landschaft an. Irgendwann schlief sie ein. Es vergingen 6 bis 8 Stunden und dann kam München in Sicht. Ida stieg aus und da saß ihre Tante. „Hallo, bist du Ida Schneider?“ fragte Tante Gertrud. „Ja, ich bin Ida.“, antwortete sie. „Na dann komm mal mit, ich habe eine Kutsche bestellt!“, sagte Tante Gertrud. Die Beiden kamen an ein Hüttchen. Es war komplett braun, und zwar, weil es komplett nur aus Holz bestand. Sie gingen hinein. „Boah, was für süße Eulen und Katzen – wie cool!“, sagte Ida. Tante Gertrud schrie: „Nein! Nicht anfassen!“, denn Ida war kurz davor eine Eule zu streicheln. „Geh lieber Wasser vom Brunnen holen. Der Brunnen ist aus der Tür raus links. Er steht auf einer leuchtenden Blumenwiese, nahe des großen Baumes.“, forderte sie Ida auf. Ida fragte: „Wozu brauchen wir Wasser?“ „Geh einfach Wasser holen“, sagte Tante Gertrud genervt. Ida ging hinaus und dann links zum Brunnen. Sie nahm sich einen Eimer und holte das Wasser. Ida wollte das Wasser auch mal kosten und trank eine Handvoll davon. „Hmmm, schmeckt das lecker!“, sagte sie zu sich selbst. Die Steine des Brunnens glitzerten. Doch auf einmal hörte sie ein Geräusch. „Ich bin es nur, eine gute Fee. Wer bist du und was machst du hier?“, fragte eine Stimme. Ida antwortete: „Ich heiße Ida Schneider und bin bei meiner Tante Gertrud zu Besuch.“ „Bei deiner Tante Gertrud? SchSchSchSchneider? Na ja egal, ich will dich nur vorwarnen: deine Tante ist eine böse Hexe und hat keinen Besen. Warte, irgendwie komisch, hihihihi.“, sagte die Fee. Ida hatte Angst und fragte die Fee: „Aber wenn sie eine Hexe ist, wieso ist dann mein Vater kein Hexer und wieso hat sie mich dann noch nicht verhext?“ „Also, 1stens Hexer gibt es nicht. 2tens deine Tante wartet solange bis der perfekte Zeitpunkt ist“, sagte sie so laut, dass es Tante Gertrud hörte. Tante Gertrud wurde zornig und schrie: „Na warte! Ich werde euch so hässlich wie es nur geht verhexen. Oh ja!“ Sie stapfte hin zum Brunnen und versteckte sich hinter dem Baum. Sie flüsterte: „Eene meene Mais, Haare von der Fee seid weiß – Eene meene Pfau, Haare von der Prinzessin seid grau! Hex Hex!“ Da standen die beiden und guckten sich blöd an. Auf einmal fiel etwas zu Boden. Es war bronzefarben. „Eene meene Meer, Kette schnell zu mir her! Hex Hex!“, sprach Tante Gertrud. Die Kette gehörte der Fee. „Oh nein! Sie hat meine Kette! Ich brauche sie wieder, das war ein Geschenk von meinem Opa zum 7. Geburtstag. Bitte, gib sie mir wieder, bitte bitte“, flehte die Fee die olle Hexe an. Die Hexe schüttelte den Kopf und verschwand. „War die Kette denn wichtig?“, fragte Ida. „Ja, sehr. In dieser Kette befindet sich eine durchsichtige bittere Flüssigkeit. Wenn sie die trinkt, dann wird ihre Hexenkraft mächtiger.“, sagte die Fee traurig. „Aber wenn wir zwei es schaffen, ihr ihre Kupfermünzen wegzunehmen, dann wird sie wieder normal“, sagte die Fee ermutigt. Ida guckte etwas komisch. Aber dann forderte sie die Fee auf: „Los! Jetzt! Wenn wir die Münzen holen müssen, dann aber los! Tante Gertrud ist bestimmt nicht zu Hause!“ „Okay“, sagte die Fee entschlossen. Sie gingen zurück zum Hexenhäuschen. „Weißt du wo die Kupfermünzen liegen?“, fragte Ida die Fee leise. Die Fee antwortete: „Ja natürlich! Also, naja, ich muss dir was sagen. Deine Tante und ich sind vor langer Zeit sehr gute Freunde gewesen. Doch dann bekam sie die Kupfermünzen von einem Mann, aber sie wusste nicht, dass dieser Herr böse war. Komm, wir holen jetzt die Münzen!“ Die Fee und Ida gingen ins Schlafzimmer der alten Hexe und die Fee zog eine Kiste unter dem Bett hervor. Sie öffneten die Kiste und da glänzten die Münzen. Die Beiden nahmen alle Münzen mit und gingen zum Brunnen. Die Fee forderte Ida auf: „Schmeiß all deine Münzen dort rein.“ Als alle Münzen im Brunnen waren, kam ihnen Tante Gertrud entgegen. Es war wahr geworden: Sie war keine böse Hexe mehr! Ida bedankte sich bei der Fee und ging mit ihrer Tante nach Hause. Der Urlaub bei Tante Gertrud verging wie im Flug und schon musste sie sich von ihrer Tante und der guten Fee verabschieden. Dann saß Ida wieder in der Bahn Richtung Breidenstein. Diesmal schlief sie die ganze Zeit über und träumte von ihrem Abenteuer. In Breidenstein stieg sie aus und lief in die Arme ihrer Eltern. „Hallo Mami, hallo Papi! Bin ich froh wieder bei euch zu sein und nach Hause zu fahren“, sagte Ida glücklich. Sie fuhren nach Hause und dort erzählte Ida ihren Eltern die ganze Geschichte. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann erzählt Ida noch heute…