„Der schwarze Prinz“

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Philip, 11 Jahre, aus Neubiberg

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Vor langer, langer Zeit in einem weit entfernten Land lebte ein Prinz. Er liebte die Menschen und war der beste Prinz, den man sich nur wünschen konnte. Eines Tages entdeckte er im Moor eine schwarze Krone. Bald fand er heraus, dass er damit schwarze Magie ausführen  konnte. Er erzählte es sofort seinen Freunden. Doch sie bekamen furchtbare Angst, dass er Unheil anrichten würde und vertrieben ihn aus dem Königreich. Nur drei Truhen voller Gold konnte er retten und zog sich in eine Höhle in den Bergen zurück. Wegen der schwarzen Krone wurde er fortan der ,,schwarze Prinz“ genannt. Sieben Tage später ging ein reicher Bauer, der seine Diener und Arbeiter tyrannisierte bei einem Spaziergang in die Höhle und fand den Schatz. Aus Gier nahm er eine Truhe mit. Der Prinz, der sich versteckt hatte, erkannte, dass dieser Mann ein böser war und verfluchte ihn. Kurze Zeit später ging die Ernte des Bauern ein. Der böse Bauer dachte sich: ,,Da ist doch noch mehr Gold in den Bergen. Ich nehme mir einfach eine weitere Schatztruhe, damit mache ich meine Verluste wieder wett!“ Also ging er wieder in die Höhle und stahl die zweite Schatztruhe. Der schwarze Prinz bebte vor Zorn und verfluchte ihn abermals mit der magischen Formel: ,,Pech und Schwefel, Spinnenbein, das Vieh soll nicht beim Bauern sein!“ Am nächsten Tag erkrankte das Vieh des Bauern. Da es ja noch eine dritte Truhe voller Gold gab, stahl der Bauer auch noch die letzte. Der magische Prinz schäumte vor Wut und verfluchte ihn wieder. Am nächsten Tag verschwand sein ganzes Hab und Gut. So leicht gab der reiche Mann aber nicht auf. Er wusste, dass die Höhle etwas damit zu tun haben musste. Der Bauer stahl ein Schwert und marschierte zum Versteck des Prinzen, der gerade schlief. Als er von dem Getrampel des Mannes geweckt worden war, stand er schon vor ihm. „Du hast mir also das alles eingebrockt!“, rief der wütende Bauer. ,,Falsch, ihr habt euer Schicksal selber gewählt!“,  antwortete der Adelige. ,,Nun denn, dann last die Waffen sprechen!“, drohte der Bauer und zückte das gestohlene Schwert. Der Kampf begann. Der gierige Mann hieb auf den Prinzen ein, doch dieser konterte und versetzte dem Bauern einen Schlag, sodass er auf dem Boden landete. „Geh!“, forderte ihn der schwarze Prinz auf, „Und lass dich hier nicht mehr blicken!“ Nun endgültig besiegt zog der gemeine Bauer von dannen und verhungerte bald darauf. Seine Diener aber waren frei! Aus Dankbarkeit wurde der schwarze Prinz wieder ins Königreich aufgenommen und ihm zu Ehren ein großes Fest gefeiert. Die Freunde des Prinzen erkannten, dass er die Magie gut gebrauchte und entschuldigten sich bei ihm.  Nun hatte der Prinz etwas viel wertvolleres als Gold. Er hatte die Liebe seines Volkes wieder gewonnen. Und wenn sie nicht gestorben sind, so feiern sie noch heute.