„Zwei Brüder“

Eingetragen bei: Wettbewerb: Alles Liebe oder was? | 0

Fabienne und Magdalena, 11 Jahre, Knittelfeld, Österreich

* * * * *

 Zwei Brüder

 

In einem Schloss vor 1000 Jahr,

lebte einmal ein Zwillingspaar.

Der eine groß, der andere klein,

beide konnten nicht allein.

 

Durch dick und dünn gingen die beiden,

sie mochten sich so gerne leiden.

Sie kämpften gegen manch’ Ungeheuer,

erlebten viele Abenteuer.

 

Die zwei, die waren wirklich klasse,

eine ganz besondere Rasse.

Gerne ritten die beiden aus,

und waren öfters nicht zu Haus.

 

An einem heißen Sommertag,

wo jeder gerne Nasses mag.

Zog es die zwei zum Bache hin,

der war damals gerade “in“.

 

Splitternackt zogen sie sich aus,

da hörten sie lauten Applaus.

In ihrem Schrecken, husch, husch, husch,

verschwanden sie im nächsten Busch.

 

Lautes Lachen hörte man,

ein schönes Fräulein sah sie an.

Die Maid sprach grinsend: „Seid nicht so scheu,

wie Männer aussehen, ist mir nicht neu.“

 

Etwas verlegen und mit rotem Gesicht,

traten sie ins Sonnenlicht.

Bei so viel Schönheit, das war klar,

was mit den Brüdern nun geschah.

 

Sie stritten beide nun um sie.

„Sie ist mein, du kriegst sie nie“,

sprach der ältere der beiden.

„Hau ab, du sollst sie für immer meiden!“

  

Dem Mädchen wurde es zu viel:

 „Ich entscheide, so wie ich will!“

Mein Herz kann nur für einen schlagen,

und wer es ist, dem werd ich`s sagen.

 

Die Wahl ist für mich selbst nicht leicht,

da einer ja dem andern gleicht.

Seht beide zum Verwechseln aus,

kommt beide aus demselben Haus.

 

Ich kann euch beide gleich gut leiden,

so kann nur ein Turnier entscheiden.

Dem Sieger schenke ich mein Herz

und meine Liebe, das ist kein Scherz.

 

Nach ein paar Tagen war`s so weit,

die beiden waren kampfbereit.

Ritter gegen Ritter, Schwert gegen Schwert,

und schließlich fiel einer vom Pferd,

 

„Töte ihn!“, schrie die Schöne ihm zu,

„Ich kann es nicht, lass mich in Ruh!

Es ist mein Bruder, der vor mir liegt,

und Bruderliebe siegt.“

 

„Willst du mich nicht?“, schrie sie ihn an.

„Den Sieger nehme ich zum Mann!

Ewig lieben wollt` ich dich,

und warum willst du plötzlich nicht?“

 

„Mein Bruder ist mein zweites Ich,“ sprach er,

„und wenn er stirbt, dann trifft`s auch mich.

Kann keine echte Liebe sein,

 verzicht  auf dich und bleib`allein.