RITTER RICHARD DER MUTIGE

Es war einmal vor langer Zeit ein junger Prinz,
stets bereit, im Wald zu jagen.
An einem schönen Morgen ritt Prinz Diethold ohne Sorgen
in den tiefen, dunklen Wald.
Ihm war bewusst, das war gefährlich,
doch war er zu sich selber ehrlich:
„Kobolde wollt‘ ich immer schon mal sehen,
so muss ich über diese Grenze gehen.“
Er war ein Narr, dass er das dachte,
denn ein Kobold überwachte, jeden Schritt und jeden Tritt.
Ein and’rer Kobold schlug Alarm –
Nun hört‘ man überall die Fanfaren.
Der Oberkobold eilt‘ herbei:
„Was tust du hier? Du bist kein Held, trotz Reichtum und viel
Geld, du hast hier nix zu suchen!.
Unüberwindbar ist die Grenze nun für dich,
du wirst verflucht, jetzt gleich, durch mich!
Der Fluch, der sperrt dich Prinzen ein,
von heut an sollst du unser sein!“
Des Prinzen Eltern waren besorgt und
schickten Hilfe zu dem Ort,
an dem zuletzt der Prinz gesehn.
Sie ließen suchen nach ihm an jedem Ort,
doch blieb er fort!
Das Königspaar schrieb ein Plakat,
worauf es herzlichst darum bat,
dass jeder bei der Suche helfe.
Die Angst vor Kobolden war groß,
so wollte niemand wirklich los.
Doch Prinzens‘ Eltern hatten Gück,
der kleine Richard war zurück,
ein treuer, wackrer Rittersmann, der sehr mutig seien kann.
Ritter Richard ritt nun los, trat kräftig in die Bügel,
so dass das Pferd bekam nun Flügel.
Er schoss dahin nun auf dem Pferd,
in der rechten hielt er sein Schwert.
Das Schwert, das war verzaubert,
es löste jeden Fluch!
Als er nun in der Ferne die Koboldhäuser sah,
da wurde ihm schnell klar:
„der Prinz wird festgehalten dort, ich muss zu diesem Ort!“
Das Schwert, das zog ihn förmlich in den Ort,
es fühlte voller Zorn, den Fluch, der auf Prinz Diethold lag.
Der Ritter schlug dem Oberkobold das Schwert nun um die
Ohren, so dass der wünschte, er wäre nie geboren.
Die Freude war nun riesengroß, als der wackre Rittersmann
mit Prinz Diethold wieder nach Hause kam.

Benjamin, Deutschland