In Frankreich ist der Teufel los

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In meinem schönen Frankreichurlaub in der Region La vallée du Loir hab ich mir zwei kleine Kirchen aus dem 11. Jahrhundert angeschaut. Die werden gerade restauriert. Unter den seit Jahrhunderten jungfräulich weiß getünchten Wänden hat man erstaunliche Fresken freigelegt. Gleichberechtigt groß mit den Heerscharen von Engeln gibt es farbenprächtige Teufel-Darstellungen. Lustvoll grinsen sie die Betrachter an und locken lächelnd ganze Menschenaufläufe, die wie an der Supermarktkasse hintereinander anstehen, ins teuflische Verderben…. oder Vergnügen.

Der Teufel, was ist das für ein Kerl? In den Grimm’schen Märchen wird er gar nicht so böse dargestellt. Er versucht natürlich immer die Seelen der Menschen zu fangen, wird aber oft übertölpelt.

In „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ hat er sogar eine nette Oma, die dem in die Hölle geschickten Menschenkind hilft glücklich und erfolgreich wieder nach Hause zu kommen.

Die heilige Teresa stellte sich den Teufel vor, als „den, der nicht liebt“, der „die Kälte selbst“ sei. Kann das sein, wo er doch in der heißen Hölle wohnt? In der Bibel steht, dass Gott eigentlich ein starkes, intelligentes und herrliches Engelswesen (das Haupt aller Engel) mit namens Luzifer (‚der Leuchtende‘) schuf.

Aber nun kommts: Luzifer hatte einen Willen mit dem er frei entscheiden konnte…..wie Adam (der Schwächling) hatte Luzifer eine Wahl. Er konnte entweder hinnehmen, dass Gott sein Chef ist, oder unabhängig sein. Er entschied sich für Letzteres und plante einen kosmischen Aufstand. Seine Strategie war, die Menschheit zu bewegen, die gleiche Wahl zu treffen wie er – sich selbst zu lieben und unabhängig von Gott zu sein.

Was für eine gute Idee eigentlich! Selber denken und entscheiden, statt mümmelnd wie Schafe hinter einem wie auch immer gearteten „Führer“ hinterher zu trotteln! Gut, man lebt nach so einer Entscheidung wahrscheinlich nicht nur ruhig und sorgenfrei, aber garantiert aufregender!

Jedenfalls kann es kein Zufall sein, dass nur hier im Tal ein Wein wächst, der „Pfefferwein“ genannt wird. Er schmeckt sehr würzig und zerfließt feurig auf der Zunge. In diesem Sinne: Santé!

 

Zu lesen auch in Bernd Philipps Kolumne Lebenslagen