„Eine Lüge für die Liebe“

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Arthur, 10 Jahre, Düsseldorf

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In die sechste Klasse des Heinrich-Heine Gymnasiums gehen 23 Kinder.  Darunter auch Alex. Er ist 12 Jahre alt. Er tanzt gerne und spielt Fußball.

Eines Tages sitzt Alex in seiner Klasse in der ersten Stunde. Ihm ist langweilig. Doch plötzlich klopft jemand an der Tür. Alle sind gespannt. Wer kann das sein? Alle starren gebannt auf die Tür. Die Tür geht auf und zum Vorschein kommt ein kleiner Kopf mit eine krummen Nase und Locken auf der Stirn. Das ist der Direktor. „Guten Tag Herr Maid!“, rufen alle Schüler im Chor. An der Hand hält der Direktor eine neue Schülerin. Alex findet sie sehr schön. Zudem wirkt sie auch freundlich. Ihr Kleid schimmert und glitzert. Sie hat große blaue Augen und ihre Wangen haben die Farbe einer Rose. Sie tritt an. Alle haben die Blicke auf sie gerichtet. Die Tür geht wieder zu und der Unterricht kann endlich weitergehen.

„Marie, setze dich neben unserem Klassensprecher Alex, er wird dir alles erklären“, ertönte die Stimme des Mathelehrers. Mit schnellen Schritten bewegt sie sich auf den Tisch von Alex zu und setzt sich anschließend. Sie lächelt ihm einmal zu und horcht in den Unterricht rein. Nach dem Unterricht zeigt Alex ihr die Schule. Marie staunt nicht schlecht: „Das ist aber eine schöne Schule. Viel besser als meine alte.“ Man hört ein lautes Lachen: „Kein Wunder, das ist schließlich die modernste Schule Deutschlands“.

Lange war nichts zu hören, doch dann hatte Alex die Idee: „ Lass uns gleich nach der Schule treffen“. „Ja, super Vorschlag“, entgegnet Marie.  Es klingelt. Alle laufen schleunigst raus, nur Alex und Marie haben es nicht eilig. Gemeinsam schlendern sie das Geländer runter und spazieren Richtung See.  Das Wasser im See glänzt und es schwimmen gierige Enten umher. Jeder erzählt eine Geschichte aus seinem Leben. Es wird spät. Unter flutendem Mondlicht trennen sich die beiden voneinander. Am Ende des Tages ist eine starke Freundschaft entstanden.

Am nächsten Morgen blieb der Raum der sechsten Klasse leer. Alex, als Klassesprecher, informierte alle Kinder darüber, dass es schulfrei ist. Das hatte er sich vorher ausgedacht, denn er wollte Marie zu einem Fußballspiel einladen. Er hoffte, dass ihm dann später eine Ausrede für die ganze Klasse leichter fällt.

Am nächsten Schultag wartete jedoch eine böse Überraschung auf die Kinder.  Den Sechstklässlern wurde mitgeteilt, dass die Klassenfahrt nicht stattfinden wird, da der ausgefallene Tag nachgearbeitet werden muss. In der Pause versammelte sich die ganze Klasse auf dem Schulhof. Eine der Schülerinnen fragte: „Wer hat gesagt, dass der gestrige Tag frei ist?“.  Alex schwieg. Ihm fehlte plötzlich die Ausrede. Doch dann meldete sich Marie zu Wort: „Ich  war es. Ich müsste da etwas verwechselt haben“.  Alex grübelt: „ Hat sie es aus Liebe zu mir getan?“.