DIE VERBOTENE TÜR

Es war einmal vor langer Zeit,
da gab es eine schöne Maid,
sie hat in Vaters Herz ihr Platz
und ist der Mutters größter Schatz.
Sie durfte alles tun und lassen,
selbst, wenn sie sich mal hassen.
Doch im Schlosse gab es eine Tür im hintersten Gang,
dort schien kein Licht und man glaubte dahinter
hörte man Gesang.
Oft hörte sie den Vater sprechen
„Betritt niemals diese Tür,
sonst ereilt dich ein Gebrechen.
Diese Grenze des Vertrauens will ich von dir verlangen,
um dich zu prüfen ob du den Trohne wirst erlangen.“
Doch neugierig war sie sehr, oh ja,
drum ging sie zur Tür, und was sah sie da?
Sie war offen und ihre Eltern waren weg.
Was soll sie nur tun? Ein kleiner Blick,
doch ein großer Schreck.
Inmitten eines Märchenwalds, Bächlein fließen,
Blumen blühen und saftgrüne Wiesen.
Einhörner galoppieren, Elfen fliegen, Töne erklingen,
Kobolde spielen, man hört sie auch singen.
Doch was sah sie da, oje?
Ihr Atem stockte, ihr Herz tat weh.
Dort stehen ihre Eltern und schauen sie böse an.
Sie wusste es doch, sie hatte einen Fehler getan.
Die Eltern schüttelten den Kopf:
„Niemand kann dir mehr helfen!“
„Du bist verflucht!“, sprachen die Elfen.
Sie machte sie auf und rannte hinweg.
Schweißgebadet wachte sie auf, was für ein Schreck!
Es war nur ein Traum: süß und bitter zugleich.
Sie lief hinunter zu ihren Eltern sogleich.
Sie standen mit einem Lächeln dort.
„Nehmt mich in den Arm, lasst mich nie wieder fort.“

Anne, Deutschland